Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Motacillidae – Stelzen

424 Brachpieper

Anthus campestris

E Tawny Pipit
F Pipit rousseline

vogel

Kennzeichen

Gew. 18 g. Dieser sandfarbene bis fahlbraune Pieper ist fast ohne Strichelung von Brust und Rücken, mit hellem Überaugenstreif, relativ langem Schwanz und weißen Schwanzkanten. Auf geringe Entfernung fallen im Flügel die hell gesäumten mittleren Armdecken als Fleckenreihe auf. Nur die Jungvögel sind an der Brust gestrichelt. Im Flug wirkt er etwas stelzenartig. Er ist nahe verwandt mit dem Kanarenpieper, der einen sehr ähnlichen Gesang hat. Die wenig geselligen Vögel treten auch zur Zugzeit oft einzeln auf, zuweilen in kleinen Trupps bis zu 5 Individuen, selten bis zu 20.


Verbreitung und Lebensraum

Als Sommervogel ist er in Mittel- und Südeuropa bis zu den Atlasländern, Südskandinavien, Kleinasien und in weiten Teilen Mittelasiens verbreitet. Er bewohnt offenes, trockenwarmes Gelände auf Sand- oder Kalkböden, z. B. Binnen- und Küstendünen, Heiden, Steppen, Ödland und Weingärten. In Deutschland ist er sehr selten geworden, vielerorts bereits ausgestorben.


Gesang

Der Gesang besteht aus einem monotonen und in Abständen von 1-3 s wiederholten »tschrlih«, »zirrlui« (a G1), »trüwid«, »tschriluid«, »zrlii« (b G2) o. ä. Diese kurzen Elementfolgen oder zusammengesetzten Elemente steigen oft am Ende in der Tonhöhe etwas an, oder an frequenzmodulierte Anteile schließen sich reintonige an. Jedes Individuum verfügt anscheinend nur über einen Typ, den es ständig wiederholt, teils in gleichmäßiger, lang anhaltender Folge, teils sich zu Beginn etwas beschleunigend. Ob Dialekte existieren, ist bisher nicht bekannt, doch kann man benachbarte Individuen an der Ausbildung des Gesangs unterscheiden. Der Gesang wird von einer Warte aus wie auch vom Boden, vor allem aber im Singflug vorgetragen. Dieser führt schwirrend und in Bögen aufwärts, jedem Bogen ist ein Gesangsmotiv zugeordnet. Am Ende schließt sich ein steiler Sturzflug an, wobei sich der Gesang noch fortsetzen kann. Die singen ebenfalls und passen ihre Motive dem Motivtyp des zugehörigen an.


Rufe

Während man ohne nähere Kenntnis der Art schon die Kurzmotive des Gesangs für Rufe halten würde, gibt es doch beim Brachpieper zusätzlich charakteristische Rufe. Die Flugrufe erinnern teils an Sperlingstschilpen oder Lerchenrufe, wie »tschipp«, »psja«, oder »tschrl«. Im Abflug äußern sie Rufreihen, etwa wie »zrl zr zip...« oder »zip zip...« (c R1). Eine weitere Rufform klingt wie »psiu« (d).

Nicht bekannt.