430 Bergpieper
Anthus spinoletta E Water Pipit
F Pipit spioncelle
Kennzeichen
Gew. 23 g. Der Vogel ist größer als Baum- und Wiesenpieper, mehr grau gefärbt, mit düsterer Oberseite. Die Unterseite ist im Winter trüb gestreift, im brutzeitlichen Prachtkleid einfarbig und rötlich überhaucht. Die Beine sind bei Altvögeln zur Brutzeit abweichend von den meisten anderen Pieperarten sehr dunkel. Im Schlichtkleid und Jugendkleid (Foto) weichen die Merkmale ab. Das Verhalten ist durch häufiges Schwanzwippen stelzenartig. Auch außerhalb der Brutzeit ist der Vogel meist einzelgängerisch. Zuweilen sammeln sich in günstigem Lebensraum mehrere Individuen an, ohne jedoch einen Trupp zu bilden.
Verbreitung und Lebensraum
Er ist Sommervogel der europäischen Hochgebirge. Im Winter halten sich Vögel der Alpenpopulation auch im mitteleuropäischen Flachland auf. Mitglieder der alpinen Brutpopulation sind auf feuchten, steinigen Bergwiesen, in Bergtälern und Hanglagen, von der Krummholzregion bis zur Schneegrenze anzutreffen. Sie bevorzugen die kühlen, schattigen Lagen, meiden die Waldgrenze und treffen daher nur selten im gleichen Lebensraum mit dem Baumpieper zusammen. Zeitweise führen sie tageszeitliche Vertikalwanderungen durch. Als Wintergäste besuchen sie Ufer von Seen und Flüssen, auch die Küste, wo sie mit Strandpiepern zusammentreffen können.
Gesang
Er beinhaltet verhältnismäßig lange Strophen aus mehreren ausgedehnten Phrasen (a G1). Die gedehnte Eingangsphrase besteht konstant aus kurzen Elementen wie »tschri-tschri...« oder »zre-zre...« (b G2), gegen Ende sinkt sie etwas ab und wird beschleunigt. Nach weiteren Phrasen folgt eine Phrase aus ca. drei gedehnten Schnarrlauten, darauf eine reintonige wie »füi-füi...« (a G1). Die beiden letzten Phrasen sind verhältnismäßig gedämpft, danach können noch weitere leise Phrasen folgen. Der Gesang wird vorzugsweise im schwirrenden Singflug vorgetragen; er beginnt während des Aufsteigens und endet mit den beiden letzten Phrasen meist erst nach der Landung am Boden. Der Wartengesang ist kürzer, oft auf die endos wiederholte Eingangsphrase beschränkt.
Rufe
Die Erregungsrufe außerhalb der Brutzeit klingen wie »psie« (c R1), »psri«, »psriit« oder »psscht«, unreiner und tiefer als beim Wiesenpieper. lm Streckenflug werden sie meist einsilbig und nicht wie beim Wiesenpieper 2- bis 3-silbig geäußert. Doch ist dies allein kein sicheres Unterscheidungsmerkmal, da der Bergpieper beim Abflug in der Erregung ebenfalls mehrsilbig ruft. Bei Störung im Brutrevier wiederholt er kurze »ti« oder »zik« (d R2), außerdem gedehnt und etwas heiser »sijt«.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Flugrufe sind oft eine Hilfe, aber kein ausreichendes Trennmerkmal gegenüber dem Wiesenpieper [428].
Familie Motacillidae – Stelzen
- 422 Spornpieper
- 423 Kanarenpieper
- 424 Brachpieper
- 425 Waldpieper
- 426 Baumpieper
- 427 Petschorapieper
- 428 Wiesenpieper
- 429 Rotkehlpieper
- 430 Bergpieper
- 431 Strandpieper
- 432 Gebirgsstelze
- 433 Zitronenstelze
- 434 Wiesenschafstelze
- 435 Maskenschafstelze
- 436 Aschkopf-Schafstelze
- 437 Bachstelze
- 438 Trauerbachstelze