Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Motacillidae – Stelzen

433 Zitronenstelze

Motacilla citreola

E Citrine Wagtail
F Bergeronnette citrine

vogel

Kennzeichen

Gew. 20 g. Zitronenstelzen sind wenig größer als eine Schafstelze. Das ist im Prachtkleid mit gelbem Kopf und Hals sowie gelber Unterseite und einem schwarzen Nackenband über dem grauen Rücken sehr auffallend. Der Schwanz ist dunkel mit weißen Kanten. Im Schlichtkleid erscheinen und mit gelbgrünlichem Kopf, gelbem Überaugenstreif, olivfarbener Oberseite und blassgelber Unterseite. Jungvögel sind unterseits weißlich. Sie erinnern an junge Schafstelzen, doch fehlt ihnen die helle Gelbfärbung der Unterschwanzdecken. Dafür sind die Flanken mehr grau. Bezeichnend in den schlichten Kleidern ist, dass der Überaugenstreif hinter den Ohrfedern breit nach unten umbiegt und zu den Halsseiten hinzieht. Alle Kleider sind mit zwei deutlichen weißen Flügelbinden geziert, die im Flug auffallen. Auch die Säume der Schirmfedern sind breit und weiß. Im Verhalten ist das Schwanzwippen auffällig ausgeprägt – ähnlich wie bei der Gebirgsstelze.


Verbreitung und Lebensraum

Diese Art ist Sommervogel in Nord- und Mittelrussland sowie Westsibirien. Sie ist vereinzelt bis Schweden und nach Mitteleuropa auch als Brutvogel vorgedrungen. Regelmäßige Bruten werden im östlichen Mitteleuropa nachgewiesen. Die Vögel überwintern in Indien; dort treten sie an Flussufern und auf Reisfeldern oft zusammen mit »Schafstelzen« auf. Sie bewohnen feuchtes Wiesenland und Flussufer sowie im Norden die Strauchtundra. Sie treten nicht an schnellfließenden Gewässern auf; dort lebt dafür die Gebirgsstelze. Sie halten sich gern auf Bäumen und Büschen am Flussufer auf. Ähnlich einem Wasservogel laufen sie durch recht tiefes Wasser im Pflanzenwuchs am Ufer und suchen dort nach Insekten. Das Nest wird wie bei der Schafstelze im hohen Gras angelegt. Es gibt vier geografisch weitgehend separierte Unterarten in Russland, die teils als eigene Arten abgetrennt werden.


Gesang

Die kurzen Strophen bestehen aus wiederholten »zier« (a G1), »zrilit« und »tsülit«, die z. T. auch zu zweisilbigen Einheiten zusammengefügt werden. Sie werden von einer Warte aus vorgetragen, etwa einem Baum, bisweilen auch im Singflug. Eine weitere Form ist schnell schwätzend, sie erinnert an den Schwatzgesang der Bachstelze und enthält viele rufartige Elemente.


Rufe

Die im Flug bzw. bei Störung geäußerten Rufe klingen etwas rauer als die der »Schafstelzen«, etwa wie »psri« (b R1), »sriip« oder »ziip«. Andere Varianten sind zweisilbige Rufe wie »ziilepp« oder »zilit«, außerdem »siit« und »tschiit«. Diese Rufe erinnern sowohl an die der Bachstelze als auch an die der »Schafstelzen«.