327 Grünlaubsänger
Phylloscopus trochiloides E Greenish Warbler
F Poulliot verdâtre
Kennzeichen
Gew. 7,5 g. Er ist dem Zilpzalp und Fitis ähnlich, seine Färbung spielt aber mehr ins Graue. Der deutliche weißliche Überaugenstreif reicht von der Stirn bis weit hinter das Auge. Die einfache kleine Flügelbinde ist nicht immer sichtbar, nur manchmal ist in Andeutung eine zweite erkennbar. Die Beine sind dunkel. Vom Wanderlaubsänger und anderen verwandten Arten ist die Art zum Teil nur an den Lautäußerungen und der Schwingenformel zu unterscheiden. Der Grünlaubsänger ist nahe verwandt mit dem kaukasischen Wacholder- (Ph. (trochiloides) nitidus [327a]) und dem ostsibirischen Middendorff-Laubsänger (Ph.(trochiloides) plumbeitarsus, s. u.).
Verbreitung und Lebensraum
Diese Art ist als Sommervogel in verschiedenen Unterarten bis West-China, in Nordosteuropa, westlich bis Mecklenburg und Dänemark verbreitet. Der Vogel hat auf Helgoland und im Harz gebrütet und ist westwärts in Ausbreitung begriffen. Er gilt bei uns als regelmäßiger Durchzügler und seltener Brutvogel. Er bewohnt Misch- und Laubwald, sonnige Waldränder der Fichtentaiga und montane Kiefernwälder; auch Parks und Gärten. Die Insektennahrung wird vorwiegend in den Baumkronen gesucht.
Gesang
Die Strophe beginnt oft mit sich wiederholenden und beschleunigenden Elementen, sinkt etwas in der Tonhöhe ab (a G1, b G1). Die Elemente sind variabel und formenreich, z. T. werden trillernde Phrasen bzw. Ruffolgen eingeschoben, etwa bei Störung. Dadurch wirkt der Gesang ungleichmäßig, häufig etwas stolpernd. Am Strophenende sind weichere und mehr tonale Formen möglich, die etwas an Fitisgesang erinnern. Die Strophendauer ist kurz, im Extrem erreicht sie aber bis ca. 4 s. Die singen mehrere Strophentypen. Die strukturelle Dreigliederung der Strophen in Anfangsteil, etwas abgesetzten und mit mehr trillernden, komplizierteren Elementen versehenen Mittelteil und wieder tonaleren kurzen Schlussteil ist charakteristisch für die europäische Unterart (Ph. tr. viridanus) des Grünlaubsängers. Die Nominatform des Osthimalaja (Ph. (trochiloides) trochiloides) weicht im Strophenaufbau ab. Vertreter im Kaukasus und im Norden von Iran und Afghanistan sind inzwischen von manchen Autoren als eigene Art abgegliedert (Wacholderlaubsänger, Ph. nitidus [327a]), deren Strophenelemente einen viel größeren Frequenzumfang besitzen und teilweise über 8 kHz hinausreichen. Die Strophe des Middendorf-Laubsängers ist ähnlich eilig, aber stärker phrasiert und relativ lang (d G2).
Rufe
Die typischen Rufe wirken wie einzelne Elemente bzw. Silben aus dem Gesang; verschiedene Formen wechseln einander ab: »wizip«, »zlilip« (c R1). Sie erinnern an Rufe von Bachstelzen. Sie können bei großer Erregung des Vogels rasch und anhaltend gereiht vorgetragen werden. Die Rufe des Middendorff-Laubsängers (e R2) gelten als mehr dreisilbig »zililip«, »zlililip«, dazu kommt in Erregung ein harter Triller »trürb«.
Verwechslungsmöglichkeit
Grünlaubsänger und Middendorff-Laubsänger Phylloscopus (trochiloides) plumbeitarsus sind nach den Lautäußerungen schwer auseinanderzuhalten. Auch der Wacholderlaubsänger [327a] ist ähnlich.
Familie Phylloscopidae – Laubsänger
- 315 Waldlaubsänger
- 316 Berglaubsänger
- 317 Balkanlaubsänger
- 318 Dunkellaubsänger
- 319 Fitis
- 320 Zilpzalp
- 320a Bergzilpzalp
- 321 Kanarenzilpzalp
- 322 Taigazilpzalp
- 323 Iberienzilpzalp
- 324 Goldhähnchen-Laubsänger
- 325 Gelbbrauen-Laubsänger
- 326 Tienschan-Laubsänger
- 327 Grünlaubsänger
- 327a Wacholderlaubsänger
- 328 Wanderlaubsänger