Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Phylloscopidae – Laubsänger

315 Waldlaubsänger

Phylloscopus sibilatrix

E Wood Warbler
F Pouillot siffleur

vogel

Kennzeichen

Gew. 10 g. Dieser Laubsänger ist länger und eleganter, auch spitzflügeliger als Fitis und Zilpzalp und verfügt über eine große Handschwingenprojektion. Die Unterseite ist seidenweiß, Kehle und Brust sind gelb abgesetzt. Der gelbe Überaugenstreif hebt sich deutlich ab. Ein Flügelstreif fehlt. Die Geschlechter sind äußerlich nicht verschieden.


Verbreitung und Lebensraum

Er tritt als Sommervogel in Mittel- und dem südlichen Nordeuropa auf, in Südeuropa beschränkt er sich auf die höheren Lagen. Ostwärts ist er bis zum südlichen Sibirien verbreitet. Er bewohnt lichten Laubhochwald mit geringer Strauchschicht und etwas Bodenvegetation sowie freiem Flugraum in der unteren Astregion. Oft werden auch dichtere Bestände mit wenig Lichteinfall auf feuchtem Untergrund gewählt, Waldränder und dichtes Unterholz jedoch gemieden. Sie meiden auch die Vorkommen von Kleinsäugern, deren Urin sie an der UV-Komponente erkennen können. Die Populationen in Mitteleuropa nehmen mindestens regional stark ab.


Gesang

Die aus Kurzelementen bestehende Schwirrstrophe von ca. 2-3 s Dauer beginnt mit abgesetzten, sich beschleunigenden Einzelelementen und geht dann zu einer geschlossenen Schwirrphrase über: »sib--sib-sib-...sirrr...« (a G1). Jedes Individuum bringt daneben weniger häufig eine Serie weicher, gedehnter Flötenelemente hervor: »düh-düh-...« als strophige Reihung (b G1) der sehr ähnlichen »düh«-Rufe (s .u.). Manchmal werden auch Schwirr- und »düh« zu einer Strophe kombiniert. Die »düh«-Strophe dient vorrangig der Werbung und ist zu Beginn der Brutperiode am häufigsten. Der Gesang wird von einer Warte auf einem exponierten Ast unterhalb der Kronenregion der Bäume, nicht selten auch im schwirrenden, horizontalen Singflug von Ast zu Ast vorgebracht. Der erste Strophenteil ertönt oft im Singflug, der Schwirrteil bereits nach dem Landen. Nach Mitte Juli ist nur noch ausnahmsweise Gesang zu hören. Die Revierbesitzer reagieren mit Zufliegen, Flügelzittern und Angriff auf vorgespielten arteigenen Gesang. Gleiches gilt auch bei Fitis, Zilpzalp und Berglaubsänger. Durchziehende Waldlaubsänger lassen sich aber von gehörtem Gesang dazu verlocken, sich niederzulassen. Im Rastgebiet im Frühjahr singen sie unvollständige Strophen, begleitet von absinkenden Rufen und Einzelelementen G2.


Rufe

Bei Störung wiederholen sie ein charakteristisches weiches »düh« (c R1), das beim angeblich etwas herabgezogen wird, beim auf gleicher Tonhöhe bleibt. Diese Geschlechterunterschiede bedürfen der Überprüfung. Aus diesem Ruftyp ist die »düh«-Strophe des Gesangs entstanden. Rastende Durchzügler können außer Kurzstrophen auch abweichende Rufe wie »diü« hervorbringen. Bei Aggression äußern sie einen Drohtriller, in Bedrängnis einen Angstschrei, ein raues »dschä« (d R2), »wäd« oder »wid«.


Instrumentallaute

Schnabelknappen ist nachgewiesen.