Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Phylloscopidae – Laubsänger

324 Goldhähnchen-Laubsänger

Phylloscopus proregulus

E Pallas's Leaf Warbler
F Pouillot de Pallas

vogel

Kennzeichen

Gew. 6 g. Dieser Laubsänger ist goldhähnchenartig klein. Vom Gelbbrauen-Laubsänger unterscheidet er sich durch ein auffallend hellgelbes bis weißliches Bürzelfeld sowie den dunkel olivgrünen Oberkopf mit hellgelbem Scheitelstreif, der besonders gut beim häufigen Rütteln des Vogels vor Zweigen zu sehen ist. Hinzu kommt ein breiter Überaugenstreif, der am Schnabel orangegelb beginnt, und ein langer dunkler Augenstreif. Schnabel und Schwanz sind sehr kurz.


Verbreitung und Lebensraum

Der Vogel tritt bei uns als seltener Herbstgast aus der sibirischen Taiga auf, seit 1970 aber in deutlicher Zunahme, v. a. im Oktober und November, z. B. auf Helgoland und entlang der Küsten. Er ist Brutvogel der Koniferenwälder West-, Zentral- und Ostsibiriens. Er rüttelt häufig und hängt oft meisenartig an den Zweigen.


Gesang

Er singt laute, abwechslungsreiche, relativ lange, hastig vorgetragene Strophen (a, b G1), die aus ganz unterschiedlichen Elementen zusammengesetzt sind. Er erinnert in seinem Phrasenwechsel an Wald- und Baumpieper, hat aber auch zaunkönigsartige Abschnitte oder gemahnt an das Klingeln von Grünfinken oder das weiche melodische Abfallen einer Fitis-Strophe. Typische Phrasen in den Strophen sind z. B. »siwu siwu siwu…«, tannenmeisenartig »wize-wize...« oder »titä titä titä« (leiernder Element-Wechsel) und mehr trillernde Formen wie »tirrit-tirrit-tirrit« sowie einsilbige »tschi tschi…«. Die Strophen beginnen häufig mit hohem, dünnem »zi«. Der Vogel singt bereits ab März im Winterquartier, dann im Brutgebiet bis Mitte August; er ist im Höhepunkt der Mauser schweigsam, danach singt er wieder bis Ende September.


Rufe

Die Rufe klingen hoch, fein und etwas nasal wie »djuii«, »siit«, »siüt«, »dvoit«, auch mehr metallisch wie »tschä-ii« oder »tsched-tsched (sie erinnern an Girlitz oder Birkenzeisig). Es gibt auch ein fragend aufsteigendes zweisilbiges »djüit« (d), wahrscheinlich identisch mit den oben genannten Formen. Ein gegriffener Vogel äußert kreischende »djü«-Reihen (c R1).


Verwechslungsmöglichkeit

Als Gäste sind sie meist stumm, aber an Gestaltmerkmalen gut zu erkennen.