Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Acrocephalidae – Rohrsänger-Verwandte

344 Olivenspötter

Hippolais olivetorum

E Olive-tree Warbler
F Hypolaïs des oliviers

vogel

Kennzeichen

Gew. 18 g. Man kann den Olivenspötter als eine vergrößerte Ausgabe des Blassspötters auffassen; dementsprechend verhält er sich weniger lebhaft. In der Größe entspricht er etwa einem Drosselrohrsänger. Die Färbung ist jedoch dunkelgrau-oliv mit weißlich-rahmfarbener Unterseite. Ein schwacher heller Überaugenstreif ist vorhanden, die Beine sind bläulich. Die Vögel sind nicht gesellig, zur Brutzeit territorial. Bezeichnend ist der Klang der Lautäußerungen.


Verbreitung und Lebensraum

Er kommt als Sommervogel in Europa nur auf dem Balkan vor, außerdem in Kleinasien und der Levante. Die Gesamtpopulation ist relativ klein. Er bewohnt vorzugsweise ausgedehnte, lichte Olivenhaine. Von hier aus geht er zur Nahrungssuche auch in benachbarte andere Laubholzbestände. Stellenweise ist er relativ häufig. Das Nest wird mannshoch oder höher in Olivenbäumen angelegt, zuweilen auch in Granatapfel, Mandelbaum oder der Manna-Esche. Die Vögel ziehen im Spätsommer südostwärts ab und erreichen über Ostafrika ihr Wintergebiet in Südostafrika.


Gesang

Ähnlich wie beim Blassspötter ist er kontinuierlich und aus sich zyklisch wiederholenden, identischen Motiven größerer Dauer aufgebaut. Er beginnt meist mit rufartigen Elementen (a G1). Der Klang ist aber viel sonorer und das Tempo langsamer. Im Klang erinnert er wegen der tiefen Stimmlage manchmal an die Strophen des Drosselrohrsängers. Auch beim Olivenspötter scheint ebenso wie beim Blass- und beim Buschspötter die an sich spöttertypische Eigenschaft zu fehlen, im Gesang artfremde Lautäußerungen nachzuahmen. Bei Störung hört man kurze Gesangsbruchstücke. Der Gesang wird aus dem Laubwerk der Bäume vorgetragen. In der Werbephase treten horizontale schwirrend-gleitende Singflüge auf. Das bewacht singend das beim Nestbau.


Rufe

Bei Störung erklingt ein tiefes »tak tak...« (R2) oder »tsek« in mäßigem Tempo, das sich aber auch stark beschleunigen kann (b R1). Daneben treten auch schnarrende Elementfolgen wie »tak-karrrr...« (c R3) oder »trr« auf, die recht ausgedehnt sein können. Die Rufserien gehen oft dem Gesang voraus.


Instrumentallaute

Nicht bekannt. Wahrscheinlich tritt Schnabelknappen bei Insektenfang, Angriff und Verteidigung auf.


Verwechslungsmöglichkeit

Wegen der tiefen Stimmlage kann man den Olivenspötter gesanglich nicht mit anderen Spöttern verwechseln, wohl aber mit dem Maskenwürger [269], der einen ähnlich aufgebauten Gesang hat und oft denselben Lebensraum bewohnt.