337 Teichrohrsänger
Acrocephalus scirpaceusVogel des Jahres 1989
E Reed Warbler
F Rousserolle effarvatte
Kennzeichen
Gew. 11 g. Er ist äußerlich dem Sumpfrohrsänger sehr ähnlich. Das Gefieder ist jedoch mehr bräunlich, sonst ohne auffällige Merkmale, die Unterseite etwas heller. Zugleich stellt er eine verkleinerte Ausgabe des Drosselrohrsängers dar. Der Schwanz ist leicht keilförmig geschnitten, aber nicht so stark gestuft und so breit wie bei den Schwirlen.
Verbreitung und Lebensraum
Der Teichrohrsänger ist ein Sommervogel in ganz Süd- und Mitteleuropa sowie dem südlichen Nordeuropa, zurzeit nordwärts in Ausbreitung begriffen. Außerdem kommt er in Südwestasien und Nordwestafrika vor. Er bewohnt Schilfbestände und dichtes Gebüsch nahe dem Wasser. Auf dem Durchzug ist er auch fern vom Wasser im Gebüsch anzutreffen, wo er sich im Frühjahr tagelang rastend und mit leisem Gesang aufhalten kann. Er teilt sonst seinen Lebensraum mit Drossel- und Schilfrohrsänger. Dem größeren Drosselrohrsänger ist er bei direkter Auseinandersetzung unterlegen. Er besiedelt auch kleinere Schilfinseln als dieser. Schilfrohrsänger werden nicht im eigenen Territorium geduldet. Teilweise verteidigt er sehr kleine Reviere, was große Siedlungsdichte ermöglicht.
Gesang
Er besteht in einem kontinuierlichen, stark rhythmischen, meist in mäßigem Tempo vorgetragenen Skandieren (a G1, G2). Einleitend stehen in der Regel einfache und kurze, relativ leise und langsam vorgetragene Elemente; der lautere Hauptteil mit konstanten Pausenlängen wird nach unterschiedlicher Dauer häufig abrupt beendet. Hier werden Doppel- oder Dreifachelemente meist mehrfach wiederholt. Sie sind im Allgemeinen nicht wohllautend, sondern mehr kratzend, aber nicht so rau und tief wie beim Drosselrohrsänger. Gelegentlich treten Imitationen auf, aber weniger als beim Schilf- und viel weniger als beim Sumpfrohrsänger. Beim Singen fällt die helle Kehle auf. Der Vogel singt in der Deckung, auch gern in dichten Büschen, oft lange auf eng begrenztem Raum und vorrangig frühmorgens. Je größer das Repertoire des singenden ist, desto eher bietet sich ihm die Chance zur Verpaarung, denn beurteilen offenbar nach dem Gesang die Qualität des . Der Gesang wird nach der Paarbildung reduziert, ist aber bis Ende Juli hörbar. In der Morgen- und Abenddämmerung ist auch regelrechter Chorgesang der Nachbarn möglich. Auch die singen bei Erregung, allerdings kürzer, doch sonst vom nicht zu unterscheiden. Sehr selten treten Mischsänger auf, die neben dem arteigenen Gesang auch denjenigen des Sumpfrohrsängers beherrschen. Sie imitieren dann auch so viel wie dieser. Teichrohrsänger reagieren aggressiv auf arteigenen Gesang und den des Schilfrohrsängers.
Rufe
Bei Störung äußern sie verschiedene harte Rufe wie ein wiederholtes kurzes »tak«, »kra« (c R2) oder »krakra« oder ein hartes zusammengesetztes »ward« (d R3). Als intensiver Alarm tritt ein sehr hartes »trrr« auf (b R1), bei Bedrängnis erfolgt intensives Geschrei. Ein rasch gereihtes wetzendes »wäd« äußern die bettelnden flüggen Jungen (e R4). Die Rufe sind von denen des Sumpfrohrsängers kaum zu unterscheiden.
Instrumentallaute
Bei Aggression tritt Schnabelknappen auf, wohl wie bei allen Rohrsängern.
Verwechslungsmöglichkeit
Der kontinuierliche Gesang läuft relativ monoton und langsam skandierend ab, aber nicht so langsam wie beim Buschrohrsänger [335].
Familie Acrocephalidae – Rohrsänger-Verwandte
- 332 Mariskenrohrsänger
- 333 Seggenrohrsänger
- 334 Schilfrohrsänger
- 335 Buschrohrsänger
- 336 Sumpfrohrsänger
- 337 Teichrohrsänger
- 338 Feldrohrsänger
- 339 Drosselrohrsänger
- 340 Blassspötter
- 340a Isabellspötter
- 341 Buschspötter
- 342 Gelbspötter
- 343 Orpheusspötter
- 344 Olivenspötter