335 Buschrohrsänger
Acrocephalus dumetorum E Blyth's Reed Warbler
F Rousserolle des buissons
Kennzeichen
Gew. 11 g. Dieser Vogel ist dem Sumpf- und dem Teichrohrsänger sehr ähnlich, die Oberseite etwas grauer. Er ist hauptsächlich an der Schwingenformel und an den Lautäußerungen vom Sumpfrohrsänger zu unterscheiden.
Verbreitung und Lebensraum
Die Art ist als Sommervogel östlich an den Sumpfrohrsänger anschließend (z. T. sympatrisch) verbreitet, von Finnland und vom Baltikum an südwärts bis zum Kaspischen Meer und ostwärts bis zum Baikal in Sibirien. Sie hat in jüngerer Vergangenheit ihr Brutgebiet west- und nordwärts ausgebreitet. Die Ausbreitung schreitet fort. Der Vogel bewohnt dichte Krautvegetation, vor allem aber Gebüsch und Waldränder auf feuchtem wie trockenem Untergrund, auch Kulturland. Der Vogel gilt als wenig scheu.
Gesang
Der Vogel ist singfreudig; er singt vor allem bei Nacht sowie auch außerhalb der Fortpflanzungszeit, so auch im Winterquartier und während des Heimzugs. Der Gesang ist kontinuierlich, hin und wieder durch kleine Pausen unterbrochen, sodass recht lange strophenartige Abschnitte von ca. 4-5 s oder mehr entstehen. Er ist laut, variabel und klangvoll, ausgesprochen langsam im Vergleich zum Sumpfrohrsänger, in mancher Hinsicht ähnlich dem der Singdrossel. Vielfach sind tonale Elemente beteiligt, auch sehr hohe. Die Motive werden gemächlich aneinandergereiht und vielfach wiederholt. Auf- oder absteigende tonleiterartige Elementfolgen fallen auf (a G1). Viele gute Fremdimitationen sind enthalten (b G2 G3). Am Beginn von Strophen oder Gesangsphasen stehen oft Serien von rufartigen kurzen Elementen wie »bittbittbitt« G2. Der Vogel singt vorzugsweise aus niedrigen Bäumen, oft aus der Deckung der Vegetation, bei Tage zuweilen auch von offener Warte und im Singflug. Nach Ankunft im Brutrevier dominiert zunächst schwätzender Subsong. Verpaarte singen nur noch wenig und nicht mehr nachts. Unverpaarte Einzelvögel bei uns singen viele Wochen lang.
Rufe
Am ehesten hört man ein mehrfach wiederholtes »tschep-tschep«, meist 2- bis 3-fach. In agonistischer Situation oder bei Alarm rufen sie »trrrrt«. Dazu gibt es weitere Ruftypen wie eine Reihung von »tjip...«, was vielleicht nichts anderes ist als eine Variante zu »tschep«. Die Rufe sind auch im Winterquartier häufig zu hören, vielleicht sogar als Ausdruck von Territorialität. Rufartige Elemente sind auch in den Gesang eingestreut.
Instrumentallaute
Während der Abstiegsphase des Schauflugs bei der Werbung ist leichter Flugschall wahrnehmbar.
Verwechslungsmöglichkeit
Bezeichnend ist das langsame Gesangstempo mit lange wiederholten tonalen Kurzmotiven oder Elementen, aus einem Baum oder Gebüsch heraus vorgetragen.
Familie Acrocephalidae – Rohrsänger-Verwandte
- 332 Mariskenrohrsänger
- 333 Seggenrohrsänger
- 334 Schilfrohrsänger
- 335 Buschrohrsänger
- 336 Sumpfrohrsänger
- 337 Teichrohrsänger
- 338 Feldrohrsänger
- 339 Drosselrohrsänger
- 340 Blassspötter
- 340a Isabellspötter
- 341 Buschspötter
- 342 Gelbspötter
- 343 Orpheusspötter
- 344 Olivenspötter