332 Mariskenrohrsänger
Acrocephalus melanopogon E Moustached Warbler
F Lusciniole à moustaches
Kennzeichen
Gew. 12 g. Dieser Rohrsänger ist dem Schilfrohrsänger ähnlich, der Kopf ist jedoch kontrastreicher gezeichnet: Die Kopfplatte ist dunkler, ein rahmfarben-weißlicher Überaugenstreif ist deutlich abgesetzt. Die Wangen sind dunkelbraun, die Kehle weiß. Der Rücken ist noch stärker rostfarbig als beim Schilfrohrsänger. Der Vogel stelzt häufig in Erregung den Schwanz, dessen Ende deutlich abgerundet ist. Der Flug wirkt unsicher. Der Vogel erinnert manchmal eher an Zistensänger als an einen Rohrsänger.
Verbreitung und Lebensraum
Der Mariskenrohrsänger ist ein Sommervogel im südlichen Mitteleuropa sowie Teilen des Mittelmeergebiets, ostwärts über das Schwarzmeer- und Kaspisee-Gebiet hinaus. Er bewohnt ähnlich wie Schilf- und Teichrohrsänger Randzonen der Schilfwälder an Süß- und Brackwasserseen sowie Sümpfen. Der bevorzugte Biotop enthält Rohrkolbenbestände und Unterwuchs aus der Gemeinen Schneide (Cladium mariscus), was zu der deutschen Namensgebung führte. Der Vogel nimmt vom Halm aus häufig Nahrung von der Wasseroberfläche. Er zieht spät ab und ist früh im Jahr schon wieder an den Brutplätzen. Er scheint in Südeuropa schon zu überwintern, zieht sonst nur bis Nordafrika. In Tunesien ist er Jahresvogel.
Gesang
Er besteht aus langen Strophen bzw. verläuft kontinuierlich wie bei Sumpf- und Teichrohrsänger sowie verhältnismäßig formenreich. Häufig sind Doppel- und Dreifachelemente wie beim Teichrohrsänger. Artspezifisch sind jedoch die eine Gesangsphase einleitenden, gereihten, relativ tiefen (2 kHz), reintonigen Elemente, die an das »Crescendo« der Nachtigall erinnern (»dü-dü...« o. ä.), jedoch leiser sind (a G1). Die »dü«-Reihung kann sich über mehrere Sekunden erstrecken (bis 11,5 s) und in ihrer Lautstärke an- und abschwellen. Außerdem gehen diesen Elementen gelegentlich harte, kurze »tk« voraus. Tempowechsel im Gesangsvortrag ist charakteristisch. Das sitzt beim Singen frei, der Schwanz wird dabei auffällig nach unten gehalten.
Rufe
Bei Störung äußern sie verschiedene harte Rufformen wie ein schwarzkehlchenartiges »tk« oder »trrt«. Die einfachen Rufe klingen etwas schmatzend wie »tjip«. Bei stärkerer Erregung rufen sie anhaltend zweisilbig »trt-trt...« (b R1), im Flug gelegentlich »trrrp«, bei Jagerei auch »jüjüjü…«.
Verwechslungsmöglichkeit
Gegenüber anderen Rohrsängern ist das reintonige Flötenmotiv im Gesang kennzeichnend. Ansonsten liegt der Gesang zwischen Teich- [337] und Schilfrohrsänger [334].
Familie Acrocephalidae – Rohrsänger-Verwandte
- 332 Mariskenrohrsänger
- 333 Seggenrohrsänger
- 334 Schilfrohrsänger
- 335 Buschrohrsänger
- 336 Sumpfrohrsänger
- 337 Teichrohrsänger
- 338 Feldrohrsänger
- 339 Drosselrohrsänger
- 340 Blassspötter
- 340a Isabellspötter
- 341 Buschspötter
- 342 Gelbspötter
- 343 Orpheusspötter
- 344 Olivenspötter