Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Acrocephalidae – Rohrsänger-Verwandte

334 Schilfrohrsänger

Acrocephalus schoenobaenus

E Sedge Warbler
F Phragmite des joncs

vogel

Kennzeichen

Gew. 13 g. In der Größe entspricht er dem Teichrohrsänger, mit dem er gelegentlich den Lebensraum teilt. Er unterscheidet sich durch einen dunklen Scheitel, begrenzt durch einen rahmfarbenen Überaugenstreif. Der Rücken ist gestrichelt, der Bürzel im Flug schwach tabakbraun, die Unterseite ist rahmfarben. Der Vogel ist lebhaft und wenig scheu.


Verbreitung und Lebensraum

Der Schilfrohrsänger ist ein recht häufiger westpaläarktisch verbreiteter Sommervogel in Mitteleuropa, Teilen Nordeuropas und Italiens. Er bewohnt Röhricht und sonstige hohe Ufervegetation an Seen und Flüssen und im Feuchtland, an Gräben oder Kanälen mit üppigem Bestand von Kräutern, Gräsern, Schilf u. ä.


Gesang

Der Gesang ist kontinuierlich oder besteht aus langen, eilig schwätzenden Strophen (ca. 20 s). Er klingt metallisch hart mit vielen Formen wie »trr-trr-trr...«, besonders zu Beginn der Strophen; zum Teil sind fortgesetzte Wiederholungen enthalten (a, b G1). Im Unterschied zum Teichrohrsänger ist das Tempo schneller und dynamisch schwankend, nicht so durchdringend taktmäßig. Darin sind viel mehr Imitationen enthalten, wie z.B. das »wid wid« der Rauchschwalbe, besonders solche von Watvögeln. Das Repertoire einzelner ist sehr vielfältig, die mit komplexeren Gesängen finden eher eine Partnerin. Der Gesang endet schon frühzeitig im Jahr nach der Paarbildung. Die singenden sitzen gern auf erhöhten Warten. Von hier starten sie nicht selten aus vollem Gesang zum Singflug: Dieser ähnelt demjenigen der Dorngrasmücke, ist aber relativ kurz. In der Aufwärtsphase sind die steil aufrecht stehende Körperachse und die ausholenden langsamen Flügelschläge bezeichnend. Nach wenigen Metern fliegen sie eilig abwärts, zum Teil mit einer Gleitphase, wobei die Flügel steil V-förmig nach oben gestellt werden können. Der Gesang läuft schon während des Aufstiegs weiter und endet erst beim Landen auf einer anderen Warte.


Rufe

Die Rufe sind ähnlich wie bei den anderen kleinen Arten der Gattung: weich »deck«, bei Erregung schärfer »tek« oder »tscheck«, bis hin zu ratternden »tek«- und »trrt«-Reihen (d R2). Als Alarmruf gilt auch ein raues »tscherr« oder scharfes »tsrrr«; dazu »tarrrrr« (c R1), bis 4 s dauernd, auch aufgeteilt wie »karr-kr«.


Verwechslungsmöglichkeit

Der Gesang ist von dem des gleich großen Teichrohrsängers [337] anhand seiner Vielgestaltigkeit, seiner schnellen Tempowechsel und des Einsatzes von Singflügen gut zu unterscheiden.