339 Drosselrohrsänger
Acrocephalus arundinaceus E Great Reed Warbler
F Rousserolle turdoïde
Kennzeichen
Gew. 32 g. Die Art ist eine vergrößerte Ausgabe des Teichrohrsängers, bräunlich mit heller Unterseite, ohne auffällige Gefiedermerkmale. Altvögel haben eine zart gestrichelte Brust, Junge sind ohne diese Strichelung. Bezeichnend ist eine lange Handschwingenprojektion, besonders im Vergleich zu nächstverwandten Arten. Die Größe ist knapp die einer Rotdrossel. Im Flug erscheint der Vogel elegant und schnell. Sonst ist er vor allem an Stimme und Aufenthalt kenntlich.
Verbreitung und Lebensraum
Als Sommervogel ist er von den Atlasländern über Südeuropa bis Südskandinavien verbreitet, im Osten bis nach Mittelasien hinein. Er hat sich seit ca. 100 Jahren nordwärts ausgebreitet. Er bewohnt meist große und reine Schilfbestände, manchmal auch solche geringer Ausdehnung. In vielen Gebieten fehlt er aber heute oder tritt nur kurzfristig als rastender Durchzügler in Erscheinung.
Gesang
Kennzeichnend sind relativ kurze, ca. 3 s dauernde Strophen aus mehrfach wiederholten, in gemessenem Tempo vorgetragenen Elementen, die meist hart und sonor und recht tief klingen; dazwischen eingeschaltet werden hohe, teils rein klingende Elementfolgen: »karre-karre-kiet-kiet...« (a G1). Die Strophe beginnt oft sehr tief kratzend und leise, die folgenden Phrasen sind höher und lauter. Abwechselnde kurze hohe Pfiffe mit tiefen »krah« werden als Hetzgesang bezeichnet; später in der Brutzeit treten oft unvollständige Reihen auf. Kurze Strophen richten sich an männliche Konkurrenten, die längeren variableren und formenreicheren an die Weibchen, etwa wie in G2. Der -Gesang ist leiser, mit piepsenden hohen Lauten und krächzenden, elsterartigen »gagaga« durchsetzt. Infolge seiner großen Lautstärke und des harten Klangcharakters ist der Artgesang auch bei Wind aus dem Rauschen des Schilfwaldes noch herauszuhören. Die in der Verlandungszone lebenden Rohrsängerarten singen melodischer.
Rufe
Die Alarmrufe bestehen in einem lang gezogenen und extrem harten »tarrrrr« (b R1), »trrrt« oder »trrrett«. Bei Störung kommt außerdem ein hartes »ak« hinzu. Am Nest wird laut zeterndes Warnen geäußert. Im Sommer kommen gedehnte, breit reibende nasale »wäd« oder »wjä« (c R2) hinzu. Wie bei anderen Rohrsängern sind diese Lautäußerungen vermutlich die Standort- und Bettelrufe der flüggen Jungen.
Verwechslungsmöglichkeit
Wegen der Lautstärke, der Tonlage und der meist kurzen prägnanten Strophen ist der Gesang des Drosselrohrsängers gut von dem anderer Rohrsängerarten zu unterscheiden.
Familie Acrocephalidae – Rohrsänger-Verwandte
- 332 Mariskenrohrsänger
- 333 Seggenrohrsänger
- 334 Schilfrohrsänger
- 335 Buschrohrsänger
- 336 Sumpfrohrsänger
- 337 Teichrohrsänger
- 338 Feldrohrsänger
- 339 Drosselrohrsänger
- 340 Blassspötter
- 340a Isabellspötter
- 341 Buschspötter
- 342 Gelbspötter
- 343 Orpheusspötter
- 344 Olivenspötter