207 Steppenmöwe
Larus cachinnans E Caspian Gull
F Goéland pontique
Kennzeichen
Gew. 1050 g. Diese östliche Art ist der Silbermöwe sehr ähnlich, aber mit schlankerem Schnabel, längeren Beinen und Flügeln, im Alterskleid heller grauem Mantel, weniger schwarzer Flügelspitze, blasser gelben Beinen und oft dunklerer Iris ausgestattet.
Verbreitung und Lebensraum
Sie ist ursprünglich von der Schwarzmeerküste bis zum Kaspiseegebiet und nach Ostkasachstan verbreitet. Die ersten kleineren Vorkommen in Mitteleuropa lassen eine zunehmende Tendenz erkennen. Man findet sie auf felsigen, kiesigen oder sandigen Küsteninseln oder Landzungen, in Salzpfannen, Brackwassermarschen und Dünengebieten, im Binnenland an Flüssen, Seen und Sümpfen. Außerhalb der Brutzeit sind sie Küstenvögel oder halten sich in Häfen, auf Feldern und an Mülldeponien auf. Mischbruten mit Silber- und Mittelmeermöwe sind nachgewiesen. Die Ernährung ist vielseitig, wie bei den anderen Großmöwen.
Stimme
Alle Rufe sind nasal gackernd, gequetscht, kurz, schnell und tief, auch der Hauptruf »aleg« (b R2), der mehr an Herings- oder Mittelmeermöwe als an die Silbermöwe erinnert. Die Lautäußerungen sind generell rascher und höher als bei der Mittelmeermöwe. Das trompetende Jauchzen beginnt mit wenigen Hauptrufen, setzt sich mit lang gereihten, schrillen Mittelelementen »kwäh kwäh...«, »kwääik« oder »kwäk« (a R1) fort, am Ende folgt nach schnellem kurzem Staccato »gagagagaga« etwas abfallend ein »kwäa«. Dabei zeigt der Vogel sehr ausgeprägte Bewegungen, eine tiefe Verbeugung nach vorn und der Hals wird am Schluss senkrecht nach oben ausgestreckt. Dies gilt auch im Flug, aber nicht so extrem. Der Hauptruf klingt quäkend bis schrill »wäo«, ähnlich die aggressiven Rufe »agää« (d R4). Der Staccato-Alarmruf kann als schnelles »gegege« oder »gagaga...« (c R3) beschrieben werden.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Lautäußerungen heben sich durch ihre nasal-gackernde Qualität und ein schnelleres Tempo von denjenigen anderer »weißer« Großmöwen ab.