197 Lachmöwe
Larus ridibundus E Black-headed Gull
F Mouette rieuse
Kennzeichen
Gew. 280 g. Die Lachmöwe ist eine verhältnismäßig kleine und häufige Möwe. Die Flügel sind spitz, oberseits mit schmalem, weißem Keilfleck am Vorderrand des Handflügels, Schnabel und Füße sind dunkel korallenrot. Im Prachtkleid hat sie eine dunkelbraune Kopfmaske, im Schlichtkleid stattdessen nur einen kleinen dunklen Ohrfleck. Die Jungen sind zuerst bräunlich, nach einer Teilmauser noch ein Jahr lang an einer schwarzen Endbinde des Schwanzes und braunen Flügelsäumen zu erkennen (Zweijahresmöwe). In der Ernährungsweise sind sie vielfältig: Sie suchen im Watt nach Kleintieren, begleiten Pflüge, fangen auch fliegende Insekten. Sie sind durchweg gesellig.
Verbreitung und Lebensraum
Als Teilzieher brüten sie an Küsten und im Binnenland Mittel- und Osteuropas in großen Kolonien, fehlen im Norden Skandinaviens. Sie bewohnen flache, bewachsene Ufer von Binnengewässern und entsprechende Lebensräume an der Küste. Im Winter halten sie sich an offenen Gewässern, auch als Kulturfolger in Städten auf, etwa bei Kläranlagen oder früher auf Mülldeponien.
Stimme
Ihre Rufe sind besonders zur Brutzeit ständig zu hören, auch nachts; sie sind von quarrend-quärrendem Charakter wie »rä grä-krää-krräääh-krräääh...« oder wechselnd wie »rarr-rerr-rirr...«. Ein in dieser Art gereihtes Jauchzen erfolgt im Stehen wie im Flug (a R1). Normale Hauptrufe klingen wie »kwärr« oder gedehnt »raaa« (b R2), etwas gurgelnd, in verschiedenen Klangqualitäten, oft lang wiederholt, zuweilen am Schluss absinkend wie »kwäarr« oder »arrerer«. Weitere Rufe werden mit »kirr« oder »kirrah« umschrieben. Die Rufe in der Kolonie sind vielfältig, wie »wääh«, »wäk«, »kjä«, »rrä«, »räb«, »wriik«, auch länger »wäkwäkwäk-grirriri« und »wikwikwik«. Darunter sind auch lachende Staccato-Rufe, wohl die Alarmrufe, die den Namen der Lachmöwe rechtfertigen. Bei Störung äußern sie dementsprechend ein kurzes hartes und wiederholtes einzelnes »krak« oder »kik« (c R2). Gegenüber einem Nestfeind am Boden bringen sie ein anhaltendes rhythmisches Rufen wie »krirr-krirr...« oder Strophen wie »ek-ekekek« (d R3). Beim Hassen auf einen sitzenden oder fliegenden Feind nahe dem eigenen Jungen hören sich die Alarmrufe hart und geräuschhaft verschmelzend wie »kikikikrirr« (e R4) an – auch Vibrato-Ruf genannt –, bei Streitigkeiten wie »ke ke ke...«, oder beim Hassen auch wie »ek eräk« (f R5). Langrufe wie »errrar« (g R6) sind in der Tonhöhe leicht schwankend und weich, klingen auch mehr tonal. Sie könnten den Katzenrufen der Großmöwen entsprechen. Nestlinge rufen »grijök« oder »gijö«, ausgewachsene Jungvögel kläglich piepsend »psrie« (ein Ruf in b R2, R7), teils heiser »psiää«.
Verwechslungsmöglichkeit
Der quarrende Klangcharakter der Stimme schließt meist eine Verwechslung aus.