204 Eismöwe
Larus hyperboreus E Glaucous Gull
F Goéland bourgmestre
Kennzeichen
Gew. 1600 g. Diese helle Großmöwe hat ganz weiße Flügel. Die Beine sind fleischfarben, der wuchtige gelbe Schnabel ist mit einem roten Unterschnabelfleck geziert. Die Vögel variieren in der Größe, z. T. sind sie größer als eine Mantelmöwe, z. T. nur so groß wie eine Silbermöwe. Zur Brutzeit entwickeln sie einen gelben Augenring. Im Winter sind Kopf und Hals mit hellbräunlicher Streifenfleckung versehen. Die Jungvögel sind hellbraun, ohne dunkle Schwanzbinde; das Rückengefieder ist graubraun gefleckt auf rahmfarbenem Untergrund, die Unterseite einfarbig fahl graubraun. Zweijährige sind bereits nahezu einfarbig weiß. Die lichtgraue Färbung des Mantels stellt sich erst allmählich bis zum 4. Kalenderjahr ein (Vierjahresmöwe). Die Spitzen des zusammengelegten Flügels überragen den Schwanz deutlich, bei der kleineren Polarmöwe (Larus glaucoides) kaum. Die Vögel sind Koloniebrüter.
Verbreitung und Lebensraum
Sie sind Teilzieher an arktischen Küsten, z. B. auf Island, Spitzbergen und Grönland. Sie dringen im Winter bis in den Nordseeraum vor, selten weiter südlich oder ins Binnenland. Die Beobachtungen liegen zwischen September und April, etwas gehäuft im Januar. Sie bewohnen zur Brutzeit sowohl Flach- als auch steile Felsküsten, im Winter finden sie sich auch in Häfen und an Mülldeponien ein.
Stimme
Die Tonlage der Lautäußerungen ist viel höher als nach Größe der Möwe zu erwarten wäre. Das Repertoire ist nach Umfang und Merkmalen im Prinzip ähnlich wie bei den anderen Großmöwen. Das Jauchzen der unausgefärbten Jungen beginnt schrill mit hohem quietschigem »psiije...« (b R2) oder »hijöh...« und endet mit einer Serie von sonoren »grao...«. Es wird wie bei den anderen Großmöwen in charakteristischer Haltung mit schräg vorwärts und nach oben ausgestrecktem Hals und Kopf und weit aufgerissenem Schnabel vorgetragen. Bei Störung in der Kolonie erklingt ein schriller Hauptruf »kijau« oder »wa-kie«. Der Katzenruf ist gedehnt und klingt wie »gra-i-o«. Weitere raue Rufe werden mit »gra grä«, »kroh« und »kwää« umschrieben. Bei Störung wird auch ein eiliger Staccatoruf »gagaga« (a R1) hörbar. Der Bettelruf der Jungen ist ein hohes und schrilles »pe-siie« (c R3).