061 Auerhuhn
Tetrao urogallus E Capercaillie
F Grand Tétras
Kennzeichen
Gew. 4200 g, 2000 g. Das Auerhuhn ist ein großes, Wald bewohnendes Raufußhuhn. Das ist stark gänsegroß, aschgrauschwarz mit braunem Mantel und metallisch-grünem Brustschild sowie langem Schwanz. Das ist viel kleiner, nur entengroß und rostbräunlich mit schwärzlicher Wellenzeichnung und weißen Säumen sowie einem rostroten Brustschild.
Verbreitung und Lebensraum
Die Verbreitung ist nordpaläarktisch, von den Pyrenäen und Schottland im Westen über die Alpen und Skandinavien bis Ostsibirien. Die Population in den Mittelgebirgen bei uns ist ausgestorben oder in starkem Rückgang. Wiederansiedlungsversuche sind größtenteils gescheitert. Die Vögel bewohnen ungestörte aufgelockerte naturnahe Nadel- und Laubmischwälder mit reichem Unterwuchs an Zwergsträuchern, vor allem an Heidelbeere. Die Heidelbeere liefert im Sommer auch den größten Teil der pflanzlichen Nahrung, im Winter schalten die Vögel auf Koniferennadeln um. Die Küken fressen anfangs Insekten.
Gesang
Die geräuschhafte, aber nicht sehr laute Strophe von ca. 6 s Dauer beginnt beim »Knappen« mit einer sich beschleunigenden Folge von hölzern klingenden Doppellauten »telak-telak...« (a G1) o. ä., die sich über »titschuk« zum »Triller« steigern. Daran schließt sich der »Hauptschlag« (»tok«) wie ein knallender Sektpfropfen an (fehlt bei östlichen Populationen). Dann folgt rhythmisches »Wetzen« oder »Schleifen«. Obwohl es sich hölzern-instrumental anhört, ist das Knappen ein Stimmlaut, wie man bei kaltem Wetter an einem kleinen Atemwölkchen bei jedem Element erkennen kann. Der Gesang wird frühmorgens oder spätabends vom Baum bzw. Boden aus vorgetragen. Dabei nimmt der Vogel eine charakteristische Haltung mit aufgerichtetem und gespreiztem Schwanz ein. Der Gesang findet an traditionellen Gemeinschaftsbalzplätzen im Frühjahr und Herbst statt und ist nur bis 300 m weit hörbar. Infraschall spielt dabei keine Rolle.
Rufe
Für territoriale Auseinandersetzungen ist das »Kröchen« typisch: ein 2-6 silbiger, würgend-krächzender viersilbiger Ruf wie »ök krökeröch« (b R1, IL) oder »kröck-öck«, mit gesträubten Halsfedern und Verbeugung geäußert. Eine weniger intensive Form, das dreisilbige »Worgen«, wird oft spontan geäußert. Bei hoher Erregung treten hölzerne Doppelrufe wie »tret« (c R3) auf, das so genannte Kleppern, ein sehr selten zu hörender Ruf. Das ruft vielfältig und nasal: Auf dem Balzplatz »gockend«, etwa wie R5, beim Landen und während aggressiven Aufplusterns leise weinend »ho-wa-wa«. Bei Auftauchen eines Luftfeindes äußert sie ein tiefes gedehntes »uuu«; beim Jungvogel klingt es etwas heiser wie »jüüh« (e R2). Als Nestalarm erklingt ein gedehntes gereihtes »aak...«, als Legeruf des ein rhythmisches, durchdringendes »au...« (d R4).
Instrumentallaute
Beim Abbeißen von Knospen oder Nadeln entstehen leise Knappgeräusche. Bei der »Bodenbalz« tritt an die Stelle des Wetzens oder daran anschließend der »Flattersprung«: Ein reduzierter, ritualisierter Revierflug aus zwei dumpfen Flügelschlagserien, mit einer kurzen Schwebephase dazwischen IL). Dabei wurden lautstarke Infraschall-Anteile (unter 20Hz) nachgewiesen, worauf die Hennen aber bei Vorspiel nicht reagieren.
Familie Phasianidae – Glatt- und Raufußhühner
- 048 Wachtel
- 049 Rothuhn
- 050 Steinhuhn
- 051 Chukarhuhn
- 052 Felsenhuhn
- 053 Jagdfasan
- 054 Halsbandfrankolin
- 055 Rebhuhn
- 056 Haselhuhn
- 057 Moorschneehuhn
- 058 Alpenschneehuhn
- 059 Birkhuhn
- 060 Kaukasusbirkhuhn
- 061 Auerhuhn