Ordnung Strigiformes – Eulen
Familie Strigidae – Eulen

246 Bartkauz

Strix nebulosa

E Great Grey Owl
F Chouette lapone

vogel

Kennzeichen

Gew. 900 g,  1200 g. Diese sehr große Eule mit rundem Kopf und langem Schwanz hat kleine gelbe Augen in einem runden, konzentrisch gebänderten Gesichts-Schleier mit schwarzem Kinn. Das ist größer als das wie bei den anderen Eulen. Im Flug erscheinen sie wie eine überdimensionale Sumpfohreule, mit breiten Flügeln und relativ kurzem Rumpf; der Kopf wirkt wie abgehackt. Im Gleitflug sind die Spitzen der Handschwingen aufgebogen. Die Vögel sind licht- und dunkelaktiv, am Nest auch gegenüber Menschen angriffslustig, sonst oft wenig scheu.


Verbreitung und Lebensraum

Bartkäuze sind Jahres- und Standvögel der Taigazone Eurasiens, darüber hinaus sind sie von Nordskandinavien bis Ostasien sowie in Nordamerika heimisch. Sie bewohnen dichte, dunkle, flechtenüberzogene Nadelwälder, suchen aber zum Beutefang Lichtungen und Waldränder auf. Im Winter halten sie sich mehr in offenem Gelände auf. Sie brüten in alten Greifvogelhorsten und auf stehengebliebenen, ausgefaulten Stümpfen abgebrochener Bäume. Sie ernähren sich fast ausschließlich von Kleinsäugern.


Gesang

Der Gesang besteht aus etwa 8-10 s dauernden Strophen aus ca. 10-12 dumpfen, in gemessenem Tempo vorgetragenen »whuu-whuu-…«, »hóo-hóo-...«- (a) oder »bu-bu-...«-Elementen, die anfangs lauter, zum Strophenende kürzer und tiefer werden. Sie sind nur 400 bis maximal 500 m weit zu hören, oft auch nur 50-100 m weit. Sie erinnern von Ferne an den Gesang der Rohrdommel. Das singt vorwiegend abends und nachts, zur Brutzeit und bei Störungen auch tagsüber. Daneben ist im Kontakt ein schnelleres, gedämpftes, uhu-artiges »wuhú wuhú...« des , vom ein schwächeres »wuh wuh« bekannt. Revierbesitzende lassen sich durch Nachahmung des Gesangs anlocken. Bei intensivem Gesang trägt es etwa zwei Strophen pro min vor; das singt seltener, manchmal im Wechselgesang mit dem Partner, die Elemente klingen rau wie »chro chro...«. Anscheinend gibt es eine zweite Gesangsform aus kurzen Strophen, die sich aus gestoßen vorgetragenen Elementen zusammensetzen (G1). Diese Form erinnert an den Habichtskauz.


Rufe

In Nestnähe ruft das Reihen von vibrierenden »húrro«-Elementen, das raue »wo-kö-kö-...«, beide auch im Wechsel miteinander (b). Als allgemeiner Nahkontaktlaut gilt ein weiches gedehntes »Muhen« beider Geschlechter, ähnlich »kuiu«. Bei Störung am Nest folgen schneller gereihte »ho«- oder »húro«-Rufe, die sich über kreischende Zwischenformen zu einem schrillen Quietschen steigern können. Das ruft zuweilen am Nest katzenartig »njau«, vor der Beuteübergabe durch das ein 2- bis 3-silbiges, klägliches Keckern »kji-kji...«. Bei der Beuteübergabe und der Begattung hört man vom ein rasch gereihtes, schrilles Piepsen, ähnlich den Rufen kleiner Nestjunger, wie »ziip ziip...«. Ein späterer Standortlaut der Jungvögel klingt gequetscht wie »pchö«, auch zweisilbig wie »pchü-chüp« (R1). Bettelnde Junge lärmen später mit »gwäh...« (c).


Instrumentallaute

Bei Abwehr wird Schnabelknappen (d) beobachtet, bei Jungen schon ab dem 10. Tag. Vereinzeltes Flügelpeitschen beim Schauflug wurde beschrieben.