Ordnung Strigiformes – Eulen
Familie Strigidae – Eulen

243 Schnee-Eule

Bubo scandiacus

E Snowy Owl
F Harfang des neiges

vogel

Kennzeichen

Gew. 1700 g, 2100 g. Die Schnee-Eule ist beinahe so groß wie ein Uhu, mit dem sie trotz des Färbungsunterschieds nahe verwandt ist. Sie stellt sich als weiße Eule mit grauen Flecken und Bändern dar, mit einem großen runden Kopf und gelben Augen. Da das in der Tundra am Boden brütet, ist es stärker gemustert als das fast weiße das nicht brütet. Im Flug bewegen sie sich rundflügelig gleitend mit langsamen Flügelschlägen. Als arktisch verbreitete Vögel sind sie licht- und dämmerungsaktiv. Auf dem Boden oder niedrigen Warten lauern sie auf Beute, vor allem Lemminge. Wie die anderen Eulen sind sie ungesellig.


Verbreitung und Lebensraum

Als Jahresvogel oder Teilzieher des nördlichen Skandinaviens, Islands und der übrigen Arktis der Alten und Neuen Welt bewohnt die Eule Tundren und Moore mit trockenen erhöhten Stellen und freiem Rundblick. Sie dringt bei Beutetiermangel in unregelmäßigen Abständen invasionsartig südwärts vor, selten auch bis Mitteleuropa. Der Fortpflanzungserfolg bzw. die Bestandsdichte hängen wie bei anderen Eulen vom Angebot an Beutetieren (vor allem an Lemmingen) ab. Durch das Ausbleiben der Lemmingzyklen ist der Fortpflanzungserfolg regional stark gemindert.


Gesang

Die voll und rau bellend klingenden Einzellaute wie »chruh« oder »úo« (a), auf die Ferne »whu«, werden im Abstand von 1,5-2 s meist 2-6 Mal (auch bis zu 25 Mal) zur Strophe gereiht. Meist werden sie im Sitzen von erhöhter Warte aus oder im Flug vorgebracht. Unter günstigen Bedingungen sind sie in offener Landschaft bis 10 km weit wahrnehmbar. Beim sind sie leiser, höher und heiserer als bei : eher wie »chsü« oder knapp zweisilbig »chü-so«.


Rufe

Die Rufe sind meist gedehnt und dauern etwa 1 s. Vom hört man in verschiedenen Erregungs-Situationen ein schrilles Kreischen wie »schrii« oder »schriiüü« (b R1), beim Locken einen heiseren Schrei »aiiarr« (d). Sonst gibt es kormoranartige gackernde Laute wie »ga-ga-ga...«, beim tiefer. Rufreihen des sind weniger krächzend »rä-räk-wäk-...« als die des . Ein vom angegriffenes ruft schrill vibrierend »tschrir«. Bei Störung reagieren sie mit einzelnen »gräh« oder auch möwenartigen »kjaa«, mit weit geöffnetem Schnabel. Jungvögel rufen je nach Alter unterschiedlich, aber von der zweiten Woche ab durchweg kreischend, quietschend bzw. abwärts schleifend »chiiijü« oder »tsriäh« (c R2), wobei sie die Flügel anheben, wenn sie die Eltern mit Beute kommen sehen.


Instrumentallaute

Wie bei den anderen Eulen ist Schnabelknappen bei Abwehr üblich. Schnee-Eulen sollen auch vereinzelt Flügelklatschen oder -peitschen hervorbringen.