Ordnung Strigiformes – Eulen
Familie Strigidae – Eulen

242 Uhu

Bubo bubo
Vogel des Jahres 2005

E Eagle Owl
F Grand-duc d'Europe

vogel

Kennzeichen

Gew. 1900 g, 2600 g. Unsere größte heimische Eule wirkt adlerartig und beeindruckt mit feurig rotgelben Augen und ausgeprägten Federohren. Im Körpergefieder herrschen dunkle Längs- und Querflecke auf rost- bis graubraunem Untergrund vor. Im Flug wirkt sie breitflügelig, die Flügelunterseite ist hell. Das ist etwas größer als das . Die Vögel sind dämmerungs- und nachtaktiv.


Verbreitung und Lebensraum

Der Uhu ist Jahres- und Standvogel in ganz Eurasien und Nordafrika, im Norden etwa bis zum Polarkreis. Als Endglied von Nahrungsketten ist er nirgends häufig. In Westeuropa war er vielerorts ausgerottet, hat sich jedoch durch Schutz und gezielte Wiederansiedlung wieder erholt. Er ist aber durch illegalen Abschuss, Schlageisen, durch Stromschlag und Anfliegen an Hochspannungsleitungen und Fahrzeuge auf Dauer immer noch gefährdet. Er bewohnt vorwiegend Felswände, auch Steinbrüche, in abwechslungsreicher bewaldeter Umgebung, häufig in der Nähe von Gewässern, und macht in offenem Gelände und am Wasser Beute. Er brütet in Felswänden, auch am Boden, zunehmend auch in Greifvogelhorsten.


Gesang

Die knapp zweisilbigen, dumpfen, aber mehr als 1 km weit hörbaren Elemente wie »uúoo« (a G1) oder »buho« werden in Abständen von 3-10 s vorgebracht. Je nach Filterwirkung der Umgebung ist auf Distanz nur das höhere oder nur das tiefere Element zu hören. Der Gesang wird vom freien Sitzplatz aus in leicht vorgebeugter Haltung oder in schnellerer Folge im Flug vorgebracht, vor allem von Februar bis April, auch im Herbst. Das ruft etwas höher »büho«, auch rauer und deutlicher zweisilbig und teils im nicht synchronisierten Wechselgesang mit dem . Beim Singen sträubt sich das Kehlgefieder, sodass dessen helle Färbung als Signal sichtbar wird.


Rufe

Zur Brutzeit ruft das ein heiser-nasales »chriä«, bei Begattung ein schrilles Staccato und Schirken sowie das ein schnell gereihtes »bubububu…«. Bei Störung am Nest durch Feinde und Rivalen erklingt als Alarmruf ein scharfes »uäg« (c R2) oder »uäh-ha«. Daneben gibt es viele weitere verschiedene Rufe am Brutplatz, wie z. B. ein reiherartiges »gräck« oder »kä-kä-kä-kaju« oder ein durchdringend nasales mehrsilbiges Bellen »u-hähähäho«. Kleine Nestlinge rufen fein und einsilbig »dchü«, größere fast tonlos »fzscht« oder »chch« (b R1), in Abständen von ca. 5-10 s, auch zweisilbig. Jungvögel äußern ein gedämpftes Bellen »wu wuik«.


Instrumentallaute

Der Flug ist geräuscharm, nur im Sturzflug entsteht leichtes Rauschen. Bei Feindabwehr soll Flügelpeitschen unter dem Körper ausgelöst werden. Das Schnabelknappen bezieht sich ebenfalls auf die Abwehr von Feinden, trägt hölzernen und dumpfen Klang und tritt nicht nur bei Altvögeln, sondern auch bei abwehrenden oder sich um die Beute streitenden Jungvögeln auf, dann zusammen mit ihren Bettelrufen (d IL).