237 Sperbereule
Surnia ulula E Hawk Owl
F Chouette épervière
Kennzeichen
Gew. 270 g, 320 g. Diese mittelgroße Eule mit relativ kleinem Kopf und langem, keilförmigem Schwanz hat relativ kurze, aber greifvogelartig spitze Flügel. Die Färbung erinnert an den Sperlingskauz, die Unterseite ist jedoch gesperbert. Im Flug wechseln schnelle Flügelschläge und häufige Gleitphasen, auch Rütteln kommt vor. Die Vögel sind vorwiegend licht- und dämmerungsaktiv. Sie sind wenig verträglich, aber nicht scheu. Sie sitzen gern lauernd auf exponierten Warten wie Fichtenspitzen oder Leitungsmasten und brüten in Baumhöhlen.
Verbreitung und Lebensraum
Die Sperbereule ist ein Jahresvogel der nördlichen Taiga, auch der Waldtundra bzw. subarktischen Laubwaldzone in Eurasien und Nordamerika. Sie bewohnt lichte Waldbestände in der Nähe offener oder halboffener Landschaft, so z. B. die Ränder von Waldmooren und Kahlschlägen, auch Hochmoorrücken mit einzelnen alten Bäumen als Warten. Das Vorkommen ist stark von der Populationsdichte der Wühlmäuse abhängig.
Gesang
Er besteht aus trillernden Strophen von meist 2-3 s Länge, leise beginnend und sich steigernd: »hu-hu-hu-uuuu...« oder »gügügü...« (a). Die Strophen können bis 10 s dauern. Beim Vortrag wird das Kehlgefieder gesträubt und ein schwarzer Kinnfleck tritt hervor. Beim ist der Gesang weniger klangvoll, z. T. schrill und kürzer. Vom Gesang leiten sich kürzere Triller von variablem Klang ab, die bei geringerer Erregung erklingen, besonders häufig bei Begegnung mit dem Partner während der Anpaarungsphase.
Rufe
Altvögel rufen bei Störung ein kurzes, kläffendes »käfkäf«, »kwikwi« oder »kwä-kwä...« (b R1), auch gedehnt fauchend »chööid« in Nestnähe (c R2). Beide Paarpartner äußern in Alarmsituationen auch Reihen von »ki-ki...« in hartem Staccato. Das am Nest ruft ferner rau »tze tzi«, auch gereiht. Die Jungen tun ihren Standort mit einem heiser zischenden, anschwellenden »tsii'id« (f R5) oder »hiijü« kund, das an Rufe der Schnee-Eule erinnert und woraus sich später der fauchende Ruf des entwickelt. Außerdem verfügen die flüggen Jungen schon über frühe schrille Formen (e R4) des Kläffens der Altvögel, zudem über einen scharfen Triller wie »tsrri« (d R3).
Instrumentallaute
Der Flügelschlag dieser lichtaktiven Eule ist wahrscheinlich hörbar. Das Schnabelknappen tritt anscheinend selten auf.
Verwechslungsmöglichkeit
Die ansteigenden langen Staccatostrophen sind unverwechselbar. Man vergleiche aber den Gesang der Sumpfohreule [241].