Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Corvidae – Krähen-Verwandte

282 Dohle

Coloeus monedula
Vogel des Jahres 2012

E Jackdaw
F Choucas des tours

vogel

Kennzeichen

Gew. 230 g. Die Dohle ist unser kleinster schwarzer Rabenvogel. Hinterkopf und Ohrdecken sind grau, sonst ist der Vogel schwarz bis dunkelgrau, die Augen sind beim Altvogel silberhell. Im Flug unterscheidet er sich auch durch schnellere Flügelschlagfrequenz von den Krähen. Die Vögel sind sehr gesellig, oft auch mit anderen Rabenvögeln vergesellschaftet, z. B. Saat- und Rabenkrähen. Sie werden, jung aufgezogen, in der Hand des Menschen sehr zahm. Durch die Wahl der lokalen Brutstätten (s. u.) sind sie oft ausgesprochene Kulturfolger, Kolonien werden auch mitten in größeren Ortschaften angelegt, besonders an Kirchtürmen, wenn diese nicht hermetisch verschlossen sind.


Verbreitung und Lebensraum

Dohlen sind Teilzieher in ganz Europa, mit Ausnahme des hohen Nordens, und im westlichen Mittelasien. Sie bewohnen kolonieweise alte Gehölze, Ruinen, Felsen und Gebäude, wo Höhlen zu finden sind. Den Nestbau können sie auch in Schornsteine verlegen, was für die Feuerung und Haussicherheit Probleme bereiten kann. Seltener siedeln sie im Wald. Dort brüten sie in Schwarzspecht-Höhlen und konkurrieren mit Hohltaube, Raufußkauz und Spechten. Zum gemeinschaftlichen Nahrungserwerb am Boden suchen sie offenes Gelände auf.


Gesang

Wie andere Rabenvögel beherrschen sie ein leises variables Schwätzen mit Imitationen und vielen knackenden und miauenden Lauten. Offenbar ist dieser Gesang ohne territoriale Bedeutung. Das brütende bringt einen ähnlich verhaltenen und variablen »Nestgesang«.


Rufe

Häufigster Ruf ist ein kurzes, fast explosives »kja« oder »kjak« (a R1), oft unmittelbar vom Partner beantwortet, manchmal auch in dichten Reihungen »kja-kja-kja...« und zusammen mit anderen Rufen »...kja groa ga ga kje kja...« (c R3) vorgebracht. Das »kja« wird z. T. kombiniert mit einem gedehnten, schnärrenden »kjarr« (a R1). Dabei verbeugt sich der Vogel in charakteristischer Weise vorwärts, spreizt die Flügel zur Seite ab und öffnet den Schnabel. Außerdem vernimmt man gereihte »kjerr«, ein gedehntes »groah« und, oft duettartig aneinandergereiht, mehr reintonige höhere »kji« oder »kjä«. Verpaarte Vögel äußern gegenüber Eindringlingen ein wiederholtes hohes »jüb«. Bei akuter Gefahr, etwa gegenüber einem Bodenfeind, reagieren sie mit einem lauten, metallischen Schnarren wie »rrrraah« (b R2). Am Nest rufen sie ein saatkrähenartiges, tiefes »kää«. Flügge Jungvögel sind ruffreudig und tun ihren Standort bereits durch ein gedehntes, etwa 1 s dauerndes »karrr...« kund. Dieser Ruf ähnelt dem Jungvogelruf der Saatkrähe, ist aber nicht ganz so rau und wird auch nicht in Serien wiederholt.


Instrumentallaute

Schnabelknappen ist belegt.