Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Corvidae – Krähen-Verwandte

281 Blauelster

Cyanopica cooki

E Azure-winged Magpie
F Pie bleue

vogel

Kennzeichen

Gew. 70 g. Dieser Rabenvogel ist deutlich kleiner als die Elster. Das Körpergefieder ist hellbraun, die Unterseite etwas aufgehellt. Die bis zum Nacken reichende Kopfkappe und die Kopfseiten bis unter das Auge sind tiefschwarz. Die Kehlregion hebt sich leuchtend weiß ab. Die Flügel und der lange, stark gestufte Schwanz haben hell taubenblaue Färbung. Der Flug wirkt elsternartig mit Flatter- und Gleitflugphasen. Die Vögel sind sehr gesellig, sie wandern außerhalb der Brutzeit in kleinen oder mittelgroßen Familientrupps umher, finden sich aber auch zur Brutzeit schnell zu mehreren an Nahrungsquellen ein. Meist halten sie ständigen Rufkontakt untereinander und können daher leicht aufgefunden werden. Sie sind zugleich aufmerksam und auf Distanz bedacht, manchmal aber auch nicht allzu scheu gegenüber dem Menschen.


Verbreitung und Lebensraum

Als Jahresvogel ist die Blauelster in einem ausgedehnten Brutgebiet in der Südhälfte der Iberischen Halbinsel verbreitet. Eine disjunkte und erdgeschichtlich schon lange Zeit abgetrennte Population in Südostasien bis Zentralsibirien wird jetzt als eigene Art angesehen. Die Vögel bewohnen lichte Waldbestände aus immergrünen Eichen (z. B. Korkeichen), Edelkastanien, insbesondere aber Pinien und anderen Kiefernarten (»Pinar«). Außerdem gehen sie ins Kulturland, besuchen Ölbaumhaine und Gärten. Sie ernähren sich von Großinsekten und sonstigen Kleintieren, die vorwiegend am Boden erbeutet werden. Daneben spielen Früchte eine Rolle, wie z. B. Oliven, aber auch Aas an Straßen und Speisereste auf Auto-Parkplätzen. Das Nest besteht aus Reisig und ist ohne Dach. Blauelstern werden vom Häherkuckuck parasitiert.


Gesang

Als Gesang kann ein gereihtes raues Krächzen betrachtet werden. Außerdem kommt wohl auch ein leises Schwätzen vor.


Rufe

Die Vögel sind ruffreudig. Aus umherziehenden Trupps erschallt ständig ein gedämpftes, nasales, hochgezogenes »chruuih...« (a R1), »chräii«, »wriüüh« oder »griiid«, auch mit verkürztem Anhang »gröd« (vgl. d). Vielleicht tritt bei stärkerer Erregung dafür ein gereihtes »grid...« ein (c R3, auch in d), als Kurzform des gedehnten Rufes. Bei Störung hört man ein langgezogenes, auf gleicher Höhe bleibendes »grääe« oder »krrrrrrräi« (d), auch rollend-knatterndes »krrrrr...« und gedehntes Rätschen wie »wrää« (b R2). Nestlinge rufen ausdauernd »grüid«. Im Zusammenhang mit der sehr geselligen Lebensweise der Art spielt die akustische Kommunikation sicherlich eine hervorragende Rolle, ist aber bisher kaum näher bekannt. Wahrscheinlich besteht sie in zahlreichen weiteren Lautäußerungen.