Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Corvidae – Krähen-Verwandte

277 Elster

Pica pica

E Magpie
F Pie bavarde

vogel

Kennzeichen

Gew. 210 g. Die Elster ist ein relativ kleiner, lebhafter, ausgesprochen langschwänziger Rabenvogel mit weißem Bauch und weißen Schulterflecken. Die schwarzen Gefiederpartien tragen einen grünvioletten Schiller. Der Handflügel ist mit weißem Muster versehen, der schwarze, in vielen Farben schillernde Schwanz ist stark gestuft. Die helle Nickhaut, die in bestimmten sozialen Situationen über das Auge gezogen wird, trägt bei Altvögeln einen gelben Fleck. Oft halten sie sich in Bäumen und Büschen auf, die Nahrungssuche findet aber auch am Boden statt, wo sie sich entweder laufend oder hüpfend fortbewegen wie ein Häher. Der Flug führt in weiten Bögen oft hoch über offenes Gelände. Der Vogel wird, in menschlicher Obhut aufgezogen, sehr zahm, zuweilen auch geradezu aufdringlich und lästig. Im Allgemeinen ist er jedoch scheu und vorsichtig, auch weil er stark verfolgt wird. Zeitweise ist er gesellig in kleinen Trupps unterwegs, sucht außerhalb der Brutzeit Gemeinschafts-Schlafplätze auf, wo manchmal mehrere Dutzend zusammenkommen, auch mit Angehörigen verwandter Arten.


Verbreitung und Lebensraum

Die Elster ist ein häufiger und populärer Standvogel in ganz Europa, weiten Teilen Asiens und Nordamerikas. Sie bewohnt offenes Gelände mit Hecken und kleinen Wäldchen, zunehmend auch Siedlungen. Hier kann man dann miterleben, dass auch Eier und Nestlinge kleinerer Vogelarten kurzzeitig zum Beutespektrum der Elster gehören. Das führt zu ihrem zwiespältigen Image. Elstern bauen überdachte Reisignester in Dorngebüsch und Bäumen. In Südeuropa sind sie bevorzugte Wirte des brutparasitischen Häherkuckucks. In Mitteleuropa sind ihre Nester vielfach dem Zugriff der intelligenten Rabenkrähen ausgeliefert.


Gesang

Wie bei anderen Rabenvögeln gibt es ein verhaltenes, kontinuierliches, krächzend-gurgelndes Schwätzen wie »...gra grää krekre kagerak grää...« (a, Andeutung in R4) oder mit näselnden und pfeifenden Lauten unterschiedlicher Dauer wie »...huio diu diu djuio...« (b). Wahrscheinlich treten hier auch Fremdimitationen auf. Im Frühjahr hört man im Kontakt mehrerer Individuen teilweise eine lockere gesangsartige Folge von harten Einzel- oder Doppelelementen mit größeren, 1-2 s betragenden Abständen »kra...wräi...keka...wriä...wüiu...«. Auch hier könnte es sich um eine gesangsartige Lautäußerung handeln.


Rufe

Bei Störung erklingen hart schackernde, variable Rufreihen unterschiedlichen Tempos und variabler Ausdehnung wie »tsche-tsche-tsche...«, »gek-gek-gek...« (c R1) – erinnert an das Schütteln einer Streichholzschachtel – oder »gräik gegeräk...« (e R3); oft so rasch, dass sie zu einem harten »trre« verschmelzen. Bei Aggression rufen sie anhaltend einsilbig »ek« oder »gra«. Daneben gibt es nasale, gedehnte und gereihte »grää...« (d R2), hoch »ki-jak« oder »kik«, auch ein tonales »djüg« oder zweisilbig hart »katák...« (f R4). Hinzu kommen geräuschhafte, aber auch pfeifende Rufe wohl unterschiedlicher Bedeutung. Nestlinge wimmern hoch und dünn »jiie« oder heiser »wiä«, Jungvögel laut »wägitt« u. ä. (auch in R3).


Instrumentallaute

Wahrscheinlich kommt Schnabelknappen vor.


Verwechslungsmöglichkeit

Das harte Schackern kennzeichnet die Art, auch wenn man die Vögel nicht sieht.