Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Alaudidae – Lerchen

306 Ohrenlerche

Eremophila alpestris

E Shorelark
F Alouette hausse-col

vogel

Kennzeichen

Gew. 39 g. Diese Art ist etwa feldlerchengroß, aber dunkler und weniger gestrichelt. Das Gesicht ist gelb mit schwarzer Harlekin-Musterung: die Stirn mit weißlichem oder gelblichem Querband, darüber ein schwarzes Band, das beim im Brutkleid seitlich in aufrichtbaren Federohren endet. Ein schwarzer Ohrfleck zieht vom Auge aus schräg nach hinten abwärts. Die Kehle ist hell, darunter steht wieder ein schwarzes Querband. Die Kopfzeichnung ist im Winter und bei Jungvögeln nur schwach angedeutet. Die Füße sind dunkel, die Hinterzehen mit einer langen Kralle versehen. Im Flug wirkt der Vogel schlank und spitzflügelig, der dunkle Schwanz mit schwachen hellen Kanten ist relativ lang. Der Flug ist eleganter und zügiger als bei der Feldlerche. Im Winter sind die Vögel gesellig, sie überwintern truppweise an der Küste. Sie laufen flink am Boden und sind oft nicht scheu. Aufgescheucht fliegen sie aber weit davon, um zum Teil wieder an den alten Platz zurückzukehren.


Verbreitung und Lebensraum

Als Sommervögel brüten sie in den steinigen Flechtentundren in Norwegen, Lappland, Nordrussland und Sibirien. Die europäischen Brutvögel überwintern in den Salzwiesen der Meeresküste, selten treten sie im Binnenland auf. Ferner sind sie Jahresvögel auf felsigen Matten der Balkangebirge, von dort ostwärts über Kleinasien bis zum Himalaja. Nahe verwandt ist die Saharaohrenlerche E. bilopha in Nordafrika.


Gesang

Der Gesang besteht in einem variablen, verhaltenen Zwitschern, in relativ kurzen Strophen (1,5-2 s) organisiert, in ziemlich hoher Tonlage und raschem Tempo vorgetragen. Die Strophe beginnt meist mit einigen sich beschleunigenden Einzelelementen, das Strophenende kann grauammerartig klirrend verklingen (a G1). Er wird im Brutrevier vom Boden oder im schwebenden Singflug in größerer Höhe (80-250 m) dargeboten. Eine zweite Gesangsform ist kontinuierlich und ebenfalls vorwiegend zur Brutzeit am Boden wie im Singflug zu hören. Der Singflug wird hierbei von ausholenden, langsamen Flügelschlägen begleitet.


Rufe

Die im Überwinterungsgebiet hörbaren Rufe erklingen im Gegensatz zu anderen Lerchen fast nur reintonig auf »i«, z. B. hell pfeifend »tiih« oder »tiü«. Im Flug hört man klare »siit-di-dit«, auch »di-di-di« u. ä. Bei Störung rufen sie ein einfaches, rein klingendes »zirr«, »psiit« oder »wiit«, auch »tsije...sit...sidit« oder »siit di dit...« (c R2). Im Flug hört man auch »tsr«. Bei Störung im Brutrevier lassen sie eine anhaltende Folge von Rufen (Rufgesang) wie »pitit«, »die«, »dü« erklingen, worin sich bis zu sechs Ruftypen abwechseln (c R1).


Instrumentallaute

Nicht bekannt.


Verwechslungsmöglichkeit

Die Rufe können mit den hohen Ruftypen der Feldlerche verwechselt werden, klingen aber dünner.