261 Dreizehenspecht
Picoides tridactylus E Three-toed Woodpecker
F Pic tridactyle
Kennzeichen
Gew. 65 g. Dieser kleine Specht ist knapp so groß wie ein Buntspecht. Allen Kleidern fehlt das Rot: Die haben einen gelblichen, die einen hellgrauen Scheitel. Körper und Flügel sind recht dunkel, Nacken, Rücken und Bürzel fleckig weiß (bei nordischen Vögeln rein weiß). Die Flanke ist gebändert, die Kopfseiten schwarzweiß. Der Vogel ist wenig aktiv; er ringelt gern, d. h. er zapft in horizontal am Baumstamm angelegten Lochreihen Baumsäfte ab. Er kann beim Aufsuchen solcher Stellen wie andere Spechte auch am Stamm abwärts rutschen. Er verhält sich ganzjährig territorial, gegenüber dem Menschen auffällig wenig scheu. Der Nahrungserwerb ist ausgesprochen hackend.
Verbreitung und Lebensraum
Der Dreizehenspecht ist als Standvogel in mehreren Unterarten in den Alpen und dem Balkangebirge sowie in Nordeuropa, von dort ostwärts bis Sibirien und Nordjapan, außerdem in Nordamerika verbreitet. Er bewohnt vor allem lichte Fichtenwaldungen der Gebirge und des Nordens, in Skandinavien aber auch noch die Birkenwaldzone, im Fernen Osten die Lärchentaiga. Er ernährt sich vorwiegend von rindenbewohnenden Insekten und ihren Larven.
Stimme
Ein eigentlicher Gesang fehlt. Die Vögel sind auch sonst wenig stimmfreudig. Bei allgemeiner Erregung äußern sie ein weiches »güg«, »güpp« »kück« (a) oder »kjück«. Ein beunruhigtes vor der Fütterung der Nestjungen wiederholt spitzere "kik"-Rufe mit einer Rate von etwa 1 Ruf/s (a R1). Bei stärkerer Erregung, auch bei Kontakt mit Artgenossen, kommt ein anhaltendes wetzendes Keckern wie »chäd-chäd...« hinzu. Dem »quuig«-Ruf des Buntspechts entsprechen Rufreihen wie »twuit-twuit...«. Daneben sind weitere Lautäußerungen beschrieben worden. Kleine Nestlinge rufen schrill zirpend "zizizizi….", fast flügge Jungvögel in unterschiedlichem Tempo »keke...« oder »kiki...«.
Instrumentallaute
Das Trommeln ist relativ lang (ca. 20 Schläge in ca. 1,3 s), etwa wie beim Weißrückenspecht [265], und beschleunigt sich am Schluss etwas (b, c IL1, IL2). Beide Geschlechter trommeln, frühestens im Dezember (eine der vorliegenden Aufnahmen stammt aus dem September), am häufigsten zwischen Mitte April und Mitte Mai; nach der Paarbildung nur noch selten. Das Trommeln klingt durch seine Länge ratternd. Eine Verwechslung mit den Trommelwirbeln des Weißrückenspechts ist möglich. Als Trommelunterlage dienen vor allem dürre, abgebrochene Äste. Je nach Unterlage variieren die Trommelwirbel in der Klangfarbe. Im Kontakt zwischen den Partnern werden anscheinend langsamere Wirbel geschlagen. Es gibt auch kurze Wirbel, die im Extrem nur aus einem einzigen Schlag bestehen IL2.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Trommelwirbel sind länger als beim Buntspecht [262], aber ähnlich denen des Weißrückenspechts [265].