Ordnung Charadriiformes – Wat-, Alken- und Möwenvögel
Familie Sternidae – Seeschwalben

217 Flussseeschwalbe

Sterna hirundo

E Common Tern
F Sterne pierregarin

vogel

Kennzeichen

Gew. 125 g. Diese kleine, schlanke, weiße Seeschwalbe mit schwarzer Kopfkappe ist der Küsten- und der Rosenseeschwalbe sehr ähnlich. Die Unterseite ist jedoch ohne grauen Ton, der Schnabel im Sommer orangerot mit schwarzer Spitze, im Winter schwarz. Die Füße sind länger als bei der Küstenseeschwalbe. Im Flug sind die inneren Handschwingen durchscheinend, die äußeren dunkel, was eine Mausergrenze anzeigt. Die Schwanzspieße sind kürzer als die zusammengelegten Flügel (keine Schwanzprojektion). Die Art ist ein geselliger Koloniebrüter.


Verbreitung und Lebensraum

Wie die anderen Seeschwalben sind sie Sommervögel. Sie sind an europäischen Küsten und im Binnenland bis Ostasien verbreitet. Außer an den Küsten leben sie auch an Binnengewässern, auf Flussinseln und in ähnlichen Lebensräumen. Sie brüten an der Küste z. T. dicht neben Küstenseeschwalben.


Stimme

Die Vögel sind sehr ruffreudig. Die häufigste Lautäußerung bei Störung im Brutgebiet ist ein bezeichnendes, schneidend scharfes einzelnes »kiirrräh« oder dreisilbiges »kiärrrih« (a R1). In verkürzter Form können solche Rufe auch schnell gereiht werden (»kriäi«, e R3). Bei der Beuteübergabe des an das vor der Brut kommen ebenfalls solche aufgeregten Rufe des zum Einsatz, das bettelt konstant mit kurzen staccato-Rufen wie »djüdjüdjü…« R4. Weitere Rufe oder Varianten lassen sich mit »grä gräig« (d), »grärr«, »driir«, »gik« und »girr-girr« umschreiben. Der oben zuerst genannte gedehnte Ruf ist härter, tiefer und nicht so melodisch trillernd wie bei der Küstenseeschwalbe, ferner immer deutlich 2- bis knapp 3-silbig. Sehr häufig hört man auch von einzeln oder gemeinsam mit Artgenossen fliegenden oder landenden Vögeln ein kurzes hartes »kik-kik...« (b R1), z. T. mit Elementen wie »kriiä« kombiniert. Bei Annäherung von Feinden hört man neben »kiärrih« auch noch hart und gedehnt »krrr«, »kriah« oder »karr«. Bei höchster Erregung werden sehr kurze gereihte »k k k...« oder »kekekek...« eingeschaltet, z. T. fast stimmlos wie starenartiges Niesen »tz tz tz...«. Ein mit einem erbeuteten Fisch fliegender Vogel äußert den gereihten »Fischruf«, der sehr variabel sein kann, z. B. wie »kri kri kri kri...«. Die Rufe sind insgesamt laut und hart und können sich in der Kolonie aus der Nähe zu beinahe unerträglichem Lärm steigern. Die Nestlinge rufen hoch »brriär«, »brriir« oder »brrär«, flügge Jungvögel anhaltend »rürrürrürr...«, was an die Flugrufe des Schwarzspechts erinnert, später auch trocken »tschrä-tschrä-tschra…« (c R2) oder »dsr-dsr-dsr…«, im gleichen Rhythmus wie das bettelnde .


Instrumentallaute

Beim Stoßtauchen entsteht ein Eintauchgeräusch.


Verwechslungsmöglichkeit

Die entsprechenden Rufe sind bei der Küstenseeschwalbe [218] im Allgemeinen höher als bei der Flussseeschwalbe, viele sind auch sehr ähnlich. Bezeichnend für die Flussseeschwalbe ist vor allem ein 2- bis 3-silbiges »kiirrräh«. Bei der Küstenseeschwalbe ist der entsprechende Ruf gedehnt einsilbig oder nur knapp zweisilbig.