Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Paridae – Meisen

296 Trauermeise, Balkanmeise

Poecile lugubris

E Sombre Tit
F Mésange lugubre

vogel

Kennzeichen

Gew. 17 g. Sie ist einer Weidenmeise ähnlich, aber deutlich größer, mit plumperem Schnabel. Die Kopfplatte ist rußig braunschwarz, der dunkle Kehlfleck ausgedehnt und trapezförmig. Der weißliche Wangenfleck, durch den Kehlfleck eingeengt, zieht sich als schmaler Keil zum Nacken hin. Das Verhalten ähnelt dem der Kohlmeise. Die Vögel sind wenig gesellig, die Brutpaare halten aber zur Fortpflanzungszeit stets zusammen. Außerhalb der Fortpflanzungszeit werden sie in lockerem Verband mit anderen Meisenarten angetroffen. Gegenüber dem Menschen verhalten sie sich oft scheu und vorsichtig.


Verbreitung und Lebensraum

Die Art ist Jahres- und Standvogel in einem relativ kleinen Verbreitungsgebiet: Balkan, Kleinasien und südöstlich anschließende Länder. Sie bewohnt an Berghängen oder in felsigem Gelände lichte Waldbestände (z. B. Flaumeichenbestände oder in Mazedonien teilweise Kiefernwald) und Gebüsche, dazu Kulturlandschaften wie Olivenhaine. Die Vögel ernähren sich von Insekten und Sämereien, sie vermögen auch hartschalige Samen zu öffnen und legen Nahrungsvorräte an.


Gesang

Der typisch meisenartige Gesang ist aus wiederholten Elementen oder Elementgruppen zusammengesetzt, wird aber in mäßigem Tempo und gedämpftem Ton vorgetragen. Einleitend sind hohe kurze Elemente wie »tsi« oder »trr« beteiligt, die auch gereiht auftreten können (a G1). Die nachfolgenden Elemente bestehen nicht aus reinen Tönen, sondern sind frequenzmoduliert und obertonhaltig. Das klingt wie »tsi-tr-wist-wist-wist-wist« (a G1), »trr-wiü-wiü« (b G2) o. ä. Es werden auch aus 4-5 Elementen bestehende Strophen wie »därre därre...« oder wie »wuisst wuisst« beschrieben.


Rufe

Bei Kontakt bringen sie ein 1- bis 3-silbiges »ssi« hervor, oft auch etwas absinkend wie »ssisso«. Bei Erregung wird ein breites Schnärren ausgelöst, das an die zeternden Rufe alarmierter Haussperlinge erinnert: »tsi-ts-trrrrrrr...« (c R1) oder »zitrrrr...«. Jungvögel rufen kürzer, höher und nicht so durchdringend »trrrr« (d R2). Die hohen und in der Tonhöhe absinkenden Eingangselemente sind mehrfach gereiht. Sie klingen nicht rein, sondern etwas heiser. Die leicht erregbaren Vögel bringen das Schnärren schon bei der geringsten Beunruhigung hervor. Bei ganz schwacher Erregung hört man nur ein kurzes »töpp«, wahrscheinlich nichts anderes als ein einzelnes Element aus dem Schnärren.


Verwechslungsmöglichkeit

Die Erregungsrufe erinnern an Sperlingsalarm [417].