293 Tannenmeise
Periparus ater E Coal Tit
F Mésange noire
Kennzeichen
Gew. 9,7 g. Tannenmeisen sind kleiner als Kohlmeisen. Ihre Färbung ist mehr grau, die Unterseite ohne Gelb. Außer dem weißen Wangenfeld, ähnlich wie bei der Kohlmeise, gibt es einen lang gezogenen und weißlichen, ziemlich auffallenden Nackenfleck. Der dunkle Kehl- und Brustlatz ist breit trapezförmig. Die Flügel sind mit heller Binde versehen, davor liegt eine weiße Perlfleckreihe der Mittleren Oberen Armdecken. Bei Jungvögeln und bei Altvögeln mancher Unterarten sind die hellen Gefiederpartien gelblich. Die Population auf Zypern (P. a. cypriotes) weicht beispielsweise ab, sie ist nahe verwandt mit Vögeln vom Atlas und Nordwestafrika. Außerhalb der Brutzeit sind die Vögel gesellig, auch in Mischtrupps.
Verbreitung und Lebensraum
Die Meise ist als Jahresvogel in ganz Europa einschließlich Südskandinavien verbreitet, sowie in einem breiten Gürtel durch ganz Eurasien. Sie bewohnt in der gesamten Taigazone und der montanen Zone der Gebirge vorwiegend Nadelwald, nur im Süden teils Laubwald. Sie erscheint bei uns zunehmend in Siedlungen und an Futterplätzen. Dort ist sie eilig tätig, um die erbeuteten Kerne umgehend in einer nahen Deckung zu bearbeiten.
Gesang
Die Strophen bestehen aus Motiven von 2-4 miteinander abwechselnden Elementen, diese entweder aufsteigend oder abfallend: »witje witje...« (a G1), »zewi zewi...« (b G2), »zitüi-zitüi...« oder auf dem dritten Element betont »ziwití-ziwití...« u. ä. Sie erinnern z. T. an ein Martinshorn. Vereinzelt treten eilige Klapperstrophen wie »tjiptjiptjiptjip...« (c G3) auf. Die Strophen haben unterschiedliche Längen. Sie sind zwar ähnlich aufgebaut wie bei der Kohlmeise und können deshalb zu Verwechslungen führen, klingen aber dünner bzw. höher. Jedes verfügt über bis zu 6 verschiedene Strophentypen, die serienweise gewechselt werden. Der Gesang wird von einer Warte, meist sehr hoch aus einer Fichtenspitze oder einer anderen Baumkrone bzw. im Wandern von einem Baum zum anderen, seltener im Flug vorgetragen. Gesangsattrappen lösen starke Aggression aus. Der Gesang ist das ganze Jahr über zu hören. Die singen leiser und nur, wenn sie allein sind.
Rufe
Bei Störung rufen sie, ganz verschieden von anderen Meisen, lange oder kurze, heisere oder reintonige Laute unterschiedlicher Tonhöhe, meist herab- oder hochgezogen, oft etwas nasal: »tüi«, »tü«, »tij«, »siti«, »sitjü« usw. Daneben treten kurze »zit«-Elemente, bei starker Erregung ein hohes Trillern auf, auch Kombinationen wie »tui-titititi-tui« (d R1) oder »zit dsäd« (e R1). Nicht gestörte Vögel verständigen sich mit variablen »si«-Lauten. Bei Auftauchen eines Flugfeindes oder als Flugruf stoßen sie ein sehr schnell gereihtes hohes »sisisi...« aus R2. Alt- und Jungvögel zischen, wenn sie im Nest gestört werden.
Instrumentallaute
Ein Flügelburren ist im Abflug zu hören. Das brütende im Nest schlägt bei Störung geräuschhaft mit den Flügeln.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Gesangsstrophen erinnern an diejenigen der Kohlmeisen [291], klingen aber dünner, eiliger und höher.