Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Paridae – Meisen

288 Blaumeise

Cyanistes caeruleus

E Blue Tit
F Mésange bleue

vogel

Kennzeichen

Gew. 11,4 g. Diese kleine gelbblau gefärbte Meise mit blauer, weiß gerandeter Kopfkappe und dunklem Augenstrich ist ein populärer Vogel. Der Rücken ist graugrün, die Unterseite gelb, beim ist in der Bauchmitte ein schmaler dunkler Bauchstreif angedeutet. Flügel und Schwanzoberseite wirken besonders beim alten im Frühjahr leuchtend blau.


Verbreitung und Lebensraum

Die Blaumeise ist ein Jahresvogel in ganz Europa mit Ausnahme des nördlichen Skandinaviens (dort Teilzieher), außerdem kommt sie bis nach Russland und Vorderasien vor. Wie die Kohlmeise ist sie wenig spezialisiert, bewohnt Laub- und Mischwälder, Gärten, Parks und Heckengelände. Sie brütet in Spechthöhlen, aber auch in sehr engen Höhlungen wie Trockenmauerschlitzen oder Straßenlampen und Hohlräumen von Ampelmasten. Die Vögel besuchen im Winter häufig Futterstellen. Außerhalb der Brutzeit schließen sie sich gemischten Kleinvogelschwärmen an.


Gesang

Die silberhell klingende Strophe ist nicht so variabel wie bei der Kohlmeise. Sie besteht im Allgemeinen aus 2-3 hohen und reinen, meist absteigenden Eingangselementen und einem anschließenden tieferen Triller: »tii-ti-ti-tirrrrr«, »zii-ziii-tütütütü...« oder »dii dide lililililit« (a G1). Zuweilen hört man auch ganz andere Strophenformen, die nach Art der Kohlmeise Elemente bzw. Silben wiederholen und z. T. heiser klingen, z. B. »gji-gji...«, »zi-zí-tütü«, »zi-dü-dü zeze di zeze zi-dü« (b G2) oder »zizidededede...« (c G3). Jedes Individuum verfügt über mehrere Strophentypen, in Belgien durchschnittlich 5,4, in Spanien viel mehr mit 11,6. Der Anteil der Strophen mit Triller liegt in Belgien über 50 %, in Spanien nur bei 18 %. Da die einzelne Strophe durchschnittlich 30 bis 50 Mal wiederholt wird, ehe der Vogel zu einem anderen Typ wechselt, hat man leicht den Eindruck, das Repertoire bestehe nur aus einem Strophentyp. Der Gesang wird von einer Baumspitze oder einer Warte im Geäst der Bäume oder anderen Warten aus vorgetragen, mit Beginn schon im Winter. Ein eigentlicher Singflug fehlt, doch sieht man im Frühjahr bei den einen auffällig segelnden, schmetterlingsartigen Schauflug. Herbstgesang ist möglich. Auch die singen. An dauernden Verkehrslärm passen sich die Vögel durch verkürzte Strophen an. Auf den Kanarischen Inseln und in Nordafrika ist mit der Teneriffameise [289] (Ultramarinmeise) eine dunklere Schwesterart anzutreffen.


Rufe

Bei Störung wiederholt sie einen nasal-geräuschhaften, ansteigenden und sich verlangsamenden Triller wie „tscherretretre« (d R1). Daneben gibt es viele z. T. leise Rufe, teils wie der Strophenbeginn »tii-ti-ti«, aber auch »pt-pt«, »sisi«, »tui« und ein heiseres »dschäd«, oder bei der Nahrungssuche eine Serie wie »zezi dide dezedä...« (e R2). Ein gegriffener Vogel schreit schrill »kschrii-kschrii...« oder »kssii...«. Nestlinge rufen endbetont heiser »zi-zi-zi-dschät«. Auch flügge Jungvögel haben zeternde Rufe (e R2).


Instrumentallaute

Aus der Nähe hört man ein burrendes Fluggeräusch.


Verwechslungsmöglichkeit

Die Lautäußerungen sind denen der Lasurmeise [290] sehr ähnlich.