Ordnung Charadriiformes – Wat-, Alken- und Möwenvögel
Familie Charadriidae – Regenpfeifer-Verwandte

154 Mornellregenpfeifer

Charadrius morinellus

E Dotterel
F Pluvier guignard

vogel

Kennzeichen

Gew. 110 g. Der Mornell ist ein mittelgroßer Regenpfeifer, zwischen Gold- und Flussregenpfeifer. Auffällig ist ein heller Überaugenstreif, der im Nacken ein V bilden kann. Im Brustgefieder verläuft eine helle Querbinde. Das ist im Prachtkleid kontrastreicher und farbintensiver gezeichnet als das welches meist allein brütet und die Jungen aufzieht. Bauch und Flanken sind braun, die Bauchmitte schwarz. Im Flug ist keine Flügelbinde erkennbar.


Verbreitung und Lebensraum

Die Art tritt als sommerlicher Brutvogel in getrennten Populationen in Nordskandinavien und in asiatischen Gebirgen auf, dazu auch in Schottland und an wenigen Stellen in den Alpen. Sie brütet in ebenem, schütter bewachsenem Gelände in der arktischen Flechtentundra bzw. den Hochgebirgen. Die Vögel rasten auf dem Durchzug ins nordafrikanische Winterquartier in Mitteleuropa im Ödland und auf abgeernteten Feldern während recht enger Zeitfenster und nicht ganz selten.


Gesang

Das singt während der Werbungsphase im Brutrevier einen sehr einfachen Gesang aus rhythmisch gereihten kurzen Pfeiflauten »dü-dü...«, »pit-pit...« oder »büd-büd...« (a G1), am Boden oder im langsamen, eulenartig wirkenden Singflug. Auch Folgen fast lautloser kurzer und hoher Zwitschertriller wie »trr...« oder »tri...« werden beschrieben, dazu stärker trillernde »tschrrri« und Kombination wie »jüdüdü«. Bei der Bodenbalz erklingen ebenfalls zwitschernde, auch abwechslungsreiche Laute.


Rufe

Außer zur Brutzeit sind die Vögel wenig ruffreudig. Ein führender Altvogel, meist das , geht zum Verleiten über, wenn sich ein Feind den Küken nähert. Dann bewegt er sich geduckt am Boden, spreizt den Schwanz und lässt die Flügel hängen. Dabei äußert er in langer Folge eine gesangsartige Phrase wie »wige-wige-wige…« (b R1). Nahe bei den Küken treten auch verschiedene erregt trillernde Rufe der Eltern auf (c R2). Im Abflug rastender Vögel hört man ebenfalls gereiht trillernde, verklingende »dirr«-, »pürr«- oder »drürr«-Rufe (d R3). Sie hören sich wohl auf die Ferne nur wie »dü« an. Eine Alarmruffolge lässt sich wie »pit-pit-pita-pita-piü« wiedergeben - vielleicht entspricht sie dem Verleiten. Im Nahkontakt gibt es Rufe wie »drü drü...« oder »püe«. Daneben äußern sie ein anfangs tonal klingendes und am Schluss fast stimmloses zweisilbiges »drrü-jo...« in lockerer Folge.


Verwechslungsmöglichkeit

Folgen kurzer Rufe des Flussregenpfeifers [151] können an Gesang des erinnern, sind aber härter.