150 Spornkiebitz
Vanellus spinosus E Spur-winged Lapwing
F Vanneau à éperons
Kennzeichen
Gew. 150 g. Der Vogel ist kiebitzgroß und unverkennbar schwarz-weiß mit isabellfarbenem Rücken, er wirkt sehr hochbeinig. Der Oberkopf und die schwach verlängerten Schopffedern sowie Kehle, Halsvorderseite und Brust, außerdem Schwanz und Schwingen sind schwarz. Demgegenüber sind Wangen, Halsseiten, Unterbauch und Bürzel weiß. Der Flügelbug ist mit einem kleinen Sporn bewehrt. Im Flug wird ein schmaler weißer Saum zwischen Mantel und Schwingen sichtbar. Der Flug ist ähnlich wie beim Kiebitz. Im Laufen und Stehen wird der Kopf meist eingezogen. Zur Brutzeit territorial, treten sie außerhalb des Reviers und der Brutzeit auch in Gruppen auf.
Verbreitung und Lebensraum
Er ist Brutvogel in Nordostafrika und Vorderasien sowie den östlichen Balkanländern. In Nordostgriechenland ist er ein spärlicher Sommervogel und wurde dort erst in den 1960er Jahren entdeckt. Er bewohnt Salzsümpfe und anderes ebenes, schütter bewachsenes Gelände nicht zu fern vom Wasser. In Afrika hält er sich gern auf Sandbänken großer Ströme auf, brütet in Israel sogar auf Verkehrsinseln. Im Brutrevier werden häufig kleine Hügel als Aussichtspunkte genutzt.
Gesang
Der Gesang besteht aus einer ausdauernden Reihe von rufartigen, erregt vorgetragenen variablen Element-Wiederholungen wie »birre-birre-birre-piiii...« oder »pi-kri-pi...« (a), dazwischen sind auch breite »krää« oder »grä-grä-grä...« eingeschoben, vielleicht schon mit Alarmtendenz. Markant sind auch Passagen einer Art »Revierruf«, ähnlich einer schnellen, heiseren Pirol-Strophe »charadlio« oder »did-ye-do-it« (engl. Fassung).
Rufe
Am Brutplatz sind die Vögel aufmerksam und sehr ruffreudig. Bei Störung sowohl am Boden als auch im Flug bringen sie ein kurzes, häufig wiederholtes »pit« (b R1) hervor, mal eher stotternd, dann wieder überstürzt dicht gereiht. Bei steigender Intensität tritt es in schnellerer Reihung »titititüt« auf, teils auch mehr tonal und etwas gedehnt. Bei starker Störung, etwa durch Krähen im Nestbereich, ist ein schnelles, nasal klingendes und strophiges »tidididi« zu hören. Dabei reagieren die Revierinhaber schon auf ca. 300 m Entfernung auf die Annäherung von Feinden und steigen mit ständigen Rufen auf. Flugfeinde werden intensiv angegriffen und verjagt. Daneben gibt es, z. T. mit »pit« verbunden, auch raue Elemente wie »räh«, teils anhaltend gereiht oder strophig aufgebaut. Andere Einzelrufe klingen wie »kik« o. ä. R2, dabei kann der Vogel zwischen zwei verschiedenen ähnlichen Elementen wechseln.
Familie Charadriidae – Regenpfeifer-Verwandte
- 146 Kiebitzregenpfeifer
- 147 Goldregenpfeifer
- 148 Tundra-Goldregenpfeifer
- 149 Kiebitz
- 150 Spornkiebitz
- 151 Flussregenpfeifer
- 152 Sandregenpfeifer
- 153 Seeregenpfeifer
- 154 Mornellregenpfeifer