Ordnung Charadriiformes – Wat-, Alken- und Möwenvögel
Familie Charadriidae – Regenpfeifer-Verwandte

152 Sandregenpfeifer

Charadrius hiaticula

E Ringed Plover
F Pluvier grand-gravelot

vogel

Kennzeichen

Gew. 60 g. Der »bunteste« der kleinen Regenpfeifer: etwas größer und mit dunklerer Oberseite als See- und Flussregenpfeifer. Im Prachtkleid zeigt er ein breites, durchlaufendes schwarzes Brustband (bei Jungvögeln braun). Der Schnabel ist gelborange mit schwarzer Spitze, die Füße sind ebenfalls orangefarben. Im Flug wird ähnlich wie beim Seeregenpfeifer ein helles Flügelband sichtbar (es fehlt beim Flussregenpfeifer). Die Vögel laufen schnell rollend.


Verbreitung und Lebensraum

Sie sind Sommervögel in den Tundren der Alten Welt, stoßen aber auch bis zu den Küsten der gemäßigten Zone vor. Sandregenpfeifer brüten in Tundren und an Flachküsten, an der Nordsee in stark abnehmender Zahl in Salzwiesen. Auf dem Durchzug treten sie in kleinen Zahlen auch im Binnenland auf.


Gesang

Er besteht aus anhaltend wiederholten, nicht sehr lauten und kehlig heiser klingenden gereihten Elementen, entweder zweisilbig »trüe-trüe...« (b G1), »dülu-dülu...« oder wie »duije-duije-duije...« u. ä., oder auch aus eher dreisilbig modulierten Elementen wie »djuwilu-djuwilu...«, »dutüli-dutüli...« oder »trüwit-trüwit...« (a G1). Die verschiedenen Motivformen treten nebeneinander bei einem Individuum auf und können übergangslos aneinander anschließen. Der kontinuierliche Reviergesang wird meistens im Singflug vorgetragen. Dieser führt niedrig (ca. 1-3 m hoch) mit ausholenden Flügelschlägen über das Revier hin, dabei wirft sich der Vogel häufig von einer auf die andere Seite und beschreibt große Bögen. Beim Imponieren, auch außerhalb der Brutzeit, bringen die Vögel gelegentlich kurze Gesangsstücke, z. B. wenn sie ein Nahrungsterritorium am Strand gegen Artgenossen verteidigen.


Rufe

Bei allgemeiner Erregung und als Flugruf verwenden sie ein weiches und charakteristisch zweisilbiges ansteigendes »tüip« (c R1) oder »külip«, auf größere Entfernung nur als »düi« zu hören. Individuelle Unterschiede sind wahrnehmbar. Die Rufe variieren aber stark, z. B. jeweils anfangsbetont »tüli...«, »hiip« oder dreiteilig »wii-pepe«. Daneben gibt es leise Kurzrufe wie »kip-kip«. Bei Störung im Brutrevier erklingen Phrasen von rhythmisch gereihtem, intensivem »kiiip« oder »wip« (d R1). Gesangsartig klingen die Lautäußerungen des beim Nestzeigen. Dabei steht es mit gespreiztem Schwanz über der Nestmulde und das Weibchen kriecht unter den Schwanz des Partners. Das ruft nun kontinuierlich wiederholt dreisilbige Motive wie »wibibib« R2.


Verwechslungsmöglichkeit

Der Ruf des Flussregenpfeifers [151] ist ein scharfes »píu«, der ähnliche Sandregenpfeifer ruft dagegen ansteigend »tüip«.