Ordnung Charadriiformes – Wat-, Alken- und Möwenvögel
Familie Charadriidae – Regenpfeifer-Verwandte

147 Goldregenpfeifer

Pluvialis apricaria
Vogel des Jahres 1975

E Golden Plover
F Pluvier doré

vogel

Kennzeichen

Gew. 230 g. Ein gedrungen gebauter drosselgroßer Vogel, im Flug elegant mit spitzen, schlanken Flügeln und schwacher Flügelbinde. Im Prachtkleid zeigt er sich mit schwarzem Gesicht und Unterseite, die seitlich weiß begrenzt sind. Der Farbkontrast ist bei der nordischen Unterart P. a. altifrons stärker ausgeprägt als bei der südlichen P. a. apricaria. Die Oberseite ist dunkel mit gelblicher Fleckung, die Achsel (im Flug und bei der Landung) im Unterschied zum größeren Kiebitzregenpfeifer weiß. Junge und das Ruhekleid haben eine helle Unterseite. Zur Zugzeit rasten die Vögel oft in großen Trupps. Im Streckenflug können sie Keilformationen bilden.


Verbreitung und Lebensraum

Die Art ist Sommervogel in den Tundren und Bergtundren Nordeuropas und Nordsibiriens. Geringe Restbestände der südlichen Unterart brüten noch in Norddeutschland, Dänemark und den Niederlanden, sind aber vom Aussterben bedroht. Sie bewohnen zur Brutzeit Hochmoore, ebenes Ödland und die Tundra, zur Zugzeit Wiesen und Äcker, oft vergesellschaftet mit Kiebitzen.


Gesang

Die Strophen unterschiedlicher Länge sind aus wiederholten Motiven zusammengesetzt. Ein erstes Motiv besteht aus zwei gedehnten modulierten Flötenelementen, durchdringend, lang gereiht und bis 1 km weit zu hören, wie »drü-düü« oder »düü-diie« (a G1), dies auch in mehrfacher Wiederholung als Einleitung zu dem folgenden Motiv. Dieses beginnt mit einem hohen Pfeifelement, daran angehängt ein mehrfach wiederholtes, teils pfeifendes, teils trillerndes Motiv »dii-darüi-darüi...« oder »dile-didlrüie-didlrüie…« o. ä. (b G2). Der Gesang ist vor allem im Schauflug im Brutrevier, gelegentlich auch aus einem rastenden oder fliegenden Zugtrupp zu hören. Angehängt sind zuweilen langsame, absteigende Triller wie »türrr«.


Rufe

Häufigste Lautäußerung ist ein weiches, weit hallendes »drüh« oder »düh«, auch kürzer »düe« (d R2) oder »dürr«, bei allen Flugbewegungen wie auch von rastenden Vögeln zu hören, auch bei der Anpaarungsbalz, gelegentlich schon im Winter. Der Ruf lässt sich leicht nachpfeifen; man kann sogar vorbeifliegende Vögel damit zum Landen veranlassen. Beim Abflug hört sich derselbe Ruf etwas moduliert wie »drüd« an (e R3). Bei Störung im Brutrevier werden ebenfalls gedehnte, lang wiederholte »düü«-Rufe ausgelöst, mit individuell oder geschlechtsspezifisch unterschiedlichem Klang bzw. Tonlage (c R1, d R2), z. T. stärker akzentuiert und mit Tonsprung wie »tlih« oder »tlüh«. Bei erregtem Abflug nach einer Störung klingen sie eher ansteigend wie »düilit«. Ein Jungvogel ruft hoch pfeifend »tilii«, ein hoch erregter Altvogel heiser »drü-düt«.


Instrumentallaute

Aus der Nähe ist wischender Flugschall zu hören.