Ordnung Charadriiformes – Wat-, Alken- und Möwenvögel
Familie Charadriidae – Regenpfeifer-Verwandte

153 Seeregenpfeifer

Charadrius alexandrinus

E Kentish Plover
F Pluvier à collier interrompu

vogel

Kennzeichen

Gew. 44 g. Dieser Regenpfeifer wirkt hochbeiniger, kürzer und heller als Sand- und Flussregenpfeifer. Schnabel und Füße sind dunkel. Beim setzt sich die rötlich-isabellfarbene Kopfplatte vom hellbraunen Rücken ab, die weiße Stirn ist nach oben durch ein dunkles Querband begrenzt. Das Kropfband ist vorn weit offen und nur in Form von zwei Brustseitenflecken vorhanden. Das ist noch schlichter gefärbt. Im Flug zeigt sich eine helle Flügelbinde ähnlich wie beim Sandregenpfeifer, diese fehlt dem Flussregenpfeifer.


Verbreitung und Lebensraum

Der Seeregenpfeifer brütet an den Küsten Süd- und Mitteleuropas, nordwärts bis Jütland und Öland, im Binnenland auch im pannonischen Raum. Sonst ist er weit verbreitet bis Südostasien, Nord- und Südamerika. Als Wärme liebende Art besiedelt er flache sandige Küsten und Ufer mit geringer oder fehlender Vegetation. Als Pionier findet er sich auf neu entstandenen Sand- und Schillflächen ein. Er ist sehr salztolerant, kommt auch an salz- und sodahaltigen Binnenseen wie dem Neusiedler See und seinen Lacken vor. An der Küste siedelt er in Nachbarschaft des Sandregenpfeifers. Allerdings sind dies alles Bilder der Vergangenheit. Seine Bestände bei uns gehen trotz intensiver Schutzmaßnahmen zurück. In den 1990er Jahren haben nur noch knapp 400 Paare an der deutschen Nordseeküste gebrütet, 2011 waren es noch 240. Die Art ist damit bei uns akut vom Aussterben bedroht. Wenn man sie beobachten will, tut man das besser im Süden.


Gesang

Gesangsartige Lautäußerungen sind nicht häufig zu hören: z. T. ein ausgedehntes, z. T. ein kurzes schnurrendes Rollen (»Singrassel«) wie »pit-tritritritirrr...« oder »wriririri...« (a G1). Diese Lautäußerung wird vom zuweilen auch vom , auch nach Auseinandersetzungen mit Rivalen und bei Ankunft des Partners vorgebracht. Im Singflug wechselt hiermit ein rhythmisch-scharfes »teke-teke...« oder auch nur »pit-pit...« ab (a G1). Der Singflug verläuft ähnlich wie bei Fluss- und Sandregenpfeifer beschrieben.


Rufe

Bei Störung äußern sie ein verlängertes, aus zwei kurzen Elementen bestehendes »prr« oder »pürr« (b R1), bei stärkerer Erregung dreisilbig anfangsbetont »piürr« oder »pütütütt«. Daneben hört man ein wiederholtes einzelnes »huit« (b R1), härter als ein Zilpzalp-Ruf. Bei Abflugbereitschaft und im Flug erklingen einzelne oder wiederholte kurze »kip« (c R2), »pik« oder »püt«, ähnlich auch zwischen den Gesangsstrophen (a G1), aber dort kürzer. Sie können auch verdoppelt werden »pikik«. Daneben gibt es weitere Rufe, besonders im Kontakt mit den Jungvögeln.


Verwechslungsmöglichkeit

Der Gesang ist nicht sehr häufig zu hören, er ist schon mit dem des Alpenstrandläufers [182] verwechselt worden.