Ordnung Charadriiformes – Wat-, Alken- und Möwenvögel
Familie Charadriidae – Regenpfeifer-Verwandte

149 Kiebitz

Vanellus vanellus
Vogel des Jahres 1996

E Northern Lapwing
F Vanneau huppé

vogel

Kennzeichen

Gew. 230 g. Er ist ein häufiger und bekannter Watvogel mit auffälligem Kleid und Verhalten. Die Oberkopffedern sind zu einer spitzen Haube verlängert. Die Kopfseiten sind weiß, mit grauem Augenstreif, Brust und Kehle beim im Brutkleid schwarz, die Kehle beim aufgehellt. Die Unterseite ist weiß, der Unterschwanz rotbraun. Der Rücken ist bräunlichgrau mit violett-grünlichem Metallschimmer. Die Füße sind rötlich. Das hat eine kürzere Haube als das . Im Flug wirken die Flügel stark gerundet, die Handschwingen sind mit weißlichen Spitzen versehen. Der Schwanz ist weiß mit breiter schwarzer Endbinde, die Unterflügeldecken weiß, die Schwingen schwarz. Der Flug wirkt »lappig« und unstet mit auffälligen Schwenks und plötzlichem Aufsteigen. Auf dem Zug bewegen sich die Vögel in zielstrebigem Streckenflug in quer zur Flugrichtung angeordneter, breiter Bandformation.


Verbreitung und Lebensraum

Der Kiebitz ist Brutvogel in Mittel- und dem südlichen Nordeuropa. Ehemals war er häufiger Wiesenvogel im Binnenland, heute ist er vielfach bereits ausgestorben. Er besiedelt flaches, niedrig bewachsenes Feuchtland und seit einiger Zeit zunehmend Äcker. Er überwintert in Süd- und Westeuropa, teils auch bei milder Witterung in Deutschland. Die Bestände sind durch intensive Landbewirtschaftung, Feinddruck und Bejagung im südlichen und westlichen Durchzugsgebiet stark gefährdet. Die Art steht selbst als Durchzügler in Deutschland schon in der Vorwarnliste gefährdeter Arten.


Gesang

Die Strophe setzt sich aus mehreren Elementen zusammen, die an bestimmte Rufe erinnern. Sie klingt wie »kchiuwitt-witwit-kchiuwitt« o. ä. (a G1) und wird im Revierflug vorgetragen. Dieser führt mit plötzlichem Steilanstieg und »chä-chuit«-Elementen, im Horizontalflug mit »wit-wit-wit« und einem anschließenden Sturzflug mit »chiu-witt« durch das Revier. Diese Folge wird wiederholt.


Rufe

Der Namen gebende Kiebitz-Ruf im Flug klingt heiser bis knarrend wie »kiarrih«. Bei Störung in Nestnähe ruft der Vogel vom Boden oder im Kreisflug ein scharfes, klagendes »wie«, länger »wie-uit« und »wie-jak« oder heiser »chiewit« (c R3), »kchie«, auch »wüi«. Bei Aggression ertönt ein gedehntes »kiiu« (d R1). In besonderer Erregung rufen sie gereiht »hidid...«. Bei der Bodenbalz mit Nestzeigen erklingt ein heiseres, rhythmisches Wetzen (»äd-äd-äd…«, b R2), mit Demonstrieren des rotbraunen Unterschwanzes.


Instrumentallaute

Während des Revierflugs erzeugt das dumpf wuchtelnden Flugschall wie »wuf-wuf-wuf...«, überlagert mit einem scharfen Schnarren (G1). Dabei wirft sich der Vogel von einer Seite auf die andere. Der Flügel des ist anders geformt als der des .