Ordnung Gruiformes – Kranichvögel
Familie Rallidae – Rallen

141 Blässhuhn (Blässralle)

Fulica atra

E Common Coot
F Foulque macroule

vogel

Kennzeichen

Gew. 840 g. Damit ist das Blässhuhn als plumpe, große, dunkle Ralle fast der schwerste Vertreter dieser Familie, etwas über dem Purpurhuhn liegend, und ungefähr gleich groß wie das Kammblässhuhn. Der Kopf ist schwarz, das Körpergefieder schwarzgrau. Schnabel und Stirnschild sind weiß. Die langen Zehen haben seitliche Hautlappen. Bei Jungvögeln sind Kehle, Vorderhals und Brust weißlich. Der Vogel schwimmt mit ständigem Kopfnicken. Im Flug ist der helle Hinterrand der Armflügel sichtbar, die Füße überragen den Schwanz. Blässhühner tauchen nach pflanzlicher Nahrung oder weiden an Land. Zur Brutzeit sind sie territorial, außerhalb der Brutzeit sehr gesellig, im Winter z. T. in riesigen Versammlungen. Sie sind vorwiegend tag-, aber auch nachtaktiv.


Verbreitung und Lebensraum

Als Stand- und Zugvögel kommen sie in Mittel- und Südeuropa vor, bis hinauf ins südliche Skandinavien. Mitteleuropa ist das hauptsächliche Überwinterungsgebiet von nördlichen und östlichen Populationen. Sonst kommen sie in weiten Teilen Asiens bis Japan und Indien sowie in Australien vor. Bei uns leben sie auf allen größeren Gewässern, im Winter auch an den Küsten. Sie brüten auf schwimmenden Nestern in Bülten oder im Röhricht, manchmal auf offenem Wasser.


Stimme

Eine gesangliche Lautform ist nicht zu erkennen. Die Stimme ist ansonsten lautstark, schrill und häufig zu hören. Der normale Ruf des ist ein stimmloses »tsk« (c R3) oder »tsi« oder »tp« wie ein knallender Sektkorken, des ein lautes »köw«, als Einzelruf oder mehrfach wiederholt (a R1). Dazu erschallen laute »kök...« (b R2) oder tonlos »tjik« oder »ksi«, welches klingt, als ob ein Metallpfosten eingeschlagen wird. Bei größerer Erregung sind scharfe und hohe »pssi« oder »tsi« (a R1) zu hören, diese auch während des Drohens oder Kämpfens. Bei Störung ertönt ein gereihtes »djödödjö...«, bei Abwehr Zischen. Beim Auftauchen von Greifvögeln äußern anscheinend nur die ein gedehntes »ööö« oder »äää«. Im Flug werden Serien von gedehnten nasalen »käid« oder »käa« geäußert. Jungvögel rufen anfangs ein etwas raues, knapp zweisilbiges »psüi«, »psiib« oder »psriäh« (d R4), später »pwieb« (e R5), beim Betteln auch gereiht. Außerdem bringen sie schnell wispernd »wiwi«, auch länger »wiwiwiwi« hervor.


Instrumentallaute

Bei Abwehr ist auch ein Schnabelknappen zu vernehmen. Beim Auffliegen läuft die Blässralle eine Strecke weit klatschend über das Wasser hin.


Verwechslungsmöglichkeit

Die Vögel sind regelmäßig auf offenem Wasser sichtbar, auch ihre spezifischen Rufe sind häufig zu hören. Es besteht keine Verwechslungsgefahr.