Ordnung Gruiformes – Kranichvögel
Familie Rallidae – Rallen

136 Tüpfelsumpfhuhn (Tüpfelralle)

Porzana porzana

E Spotted Crake
F Marouette ponctuée

vogel

Kennzeichen

Gew. 90 g. Die Art ist ein heimlicher Sumpfvogel, in der Größe zwischen Wasserralle und den kleinen Rallenarten gelegen. Das Gefieder zeigt sich dunkelolivbraun mit weißer Streifung und Fleckung. Der Schnabel ist kürzer als bei der Wasserralle, dazu gelblich mit rötlicher Basis. In Erregung wird der Schwanz ruckartig gestelzt, sodass die meist gelblich-rahmfarbenen Unterschwanzdecken auffallen. Der Vogel ist vorwiegend bei Tage und in der Dämmerung aktiv. Er läuft am Boden geduckt, bei Flucht mit erhobenen Flügeln, und schwimmt seltener als die Wasserralle.


Verbreitung und Lebensraum

Das Tüpfelsumpfhuhn kommt als Sommervogel in Mitteleuropa und in Teilen Südeuropas vor. Es bewohnt niedrige bültige Sumpfvegetation, auch an feuchten Flussufern und in ähnlichen Lebensräumen, nicht jedoch reine Schilfbestände, sondern am ehesten deren Randzonen, wo der Wasserstand sehr niedrig ist. Wegen dieser Ansprüche wechseln die lokalen Populationen oft von Jahr zu Jahr. Die Population hat in Mitteleuropa in den letzten 100 Jahren erheblich abgenommen.


Gesang

Ein lange Zeit monoton wiederholtes, oft sehr lautes und schnelles »wit«, »hwit« oder »huitt« , etwa 20- bis 50-mal pro Minute gerufen (a G1). Es erinnert an einen Peitschenschlag und lässt sich recht gut mit einer Gerte, Angelrute oder durch Pfiff nachahmen. Aus der Nähe hört man ein dem »hwit« vorangehendes leises »u«. Der Gesang kann unterschiedlich laut gesungen werden, ist aber unter günstigen Bedingungen bis über 800 m weit hörbar. Er erklingt vor allem in der Dämmerung und bei Nacht und wurde in seltenen Fällen auch von fliegenden Tieren gehört. Ein duettartiges, gemeinschaftliches Rufen der Partner ist beschrieben, doch kann dies auch durch Echo vorgetäuscht werden.


Rufe

Das ruft im Nestbereich ähnlich dem -Gesang, z. B. »üid« oder »güig...« (b R1), bei schwacher Intensität »gig«. Die Elemente sind viel weicher und leiser als beim . lm Brutrevier vernimmt man ein nur wenige Meter weit hörbares, in Abständen wiederholtes tiefes »wu«, das an den Gesang der Waldohreule erinnert. Daneben ertönen gedehnte bzw. rhythmisch gegliederte Knurrlaute wie »brurrr...« oder »brurr-brurr-brurr...«. Bei Störung in Nestnähe äußern Tüpfelsumpfhühner scharfe »tjek« (e R3), die Jungen »tjü« oder »tijü«-Rufe (f R3). Dunenjunge rufen »pjü« oder »kiu« (c R2), bei Fütterung auch heiser »kchie« oder »chrije« (d R2, am Ende).


Verwechslungsmöglichkeit

Der typische, vor allem in der Dämmerung und in der Nacht erklingende Gesang ist weit zu hören.