Ordnung Gruiformes – Kranichvögel
Familie Rallidae – Rallen

134 Wasserralle

Rallus aquaticus

E Water Rail
F Râle d'eau

vogel

Kennzeichen

Gew. 120 g. Die Art ist größer als das Tüpfelsumpfhuhn (Tüpfelralle). Ihre olivbraune Oberseite besitzt dunkle Federzentren, die Flanken sind quergebändert. Die übrige Unterseite bei Altvögeln ist graublau, bei Jungvögeln beige. Kennzeichnend ist der lange, etwas gebogene, bei Altvögeln rote Schnabel. Die Geschlechter sind gleich. Das Verhalten kann als heimlich bezeichnet werden; vor allem mithilfe der Stimme ist ein Auffinden möglich. Die Fortbewegung erfolgt häufig zu Fuß, wobei die hellen Unterschwanzdecken bei Erregung durch ein Schwanzwippen demonstriert werden. Die Wasserralle schwimmt auch gern. Sie ist vorwiegend tag- und dämmerungsaktiv, nicht gesellig.


Verbreitung und Lebensraum

Die Art kommt in ganz Europa vor, mit Ausnahme Nordskandinaviens, dazu im Osten bis Japan. Die Vögel verlassen die nördlichen und östlichen Teile des Brutgebiets im Winter, überwintern aber teilweise schon in Mitteleuropa, wobei sie dort dann durch Eiswinter gefährdet sind. Sie bewohnen dichte und hohe Ufervegetation an Flüssen und Seen, vor allem Schilfbestände.


Gesang

Als Gesang des kann eine Folge von kurzen, scharfen »tjik«-, »tjük«- oder »kük«-Elementen aufgefasst werden, die sich im Tempo steigert, aber in der Tonhöhe etwas sinkt.Sie kann auch unter Tempoabnahme allmählich verklingen (a G1). Die Fortsetzung kann dann in dichter Reihung wie »kjükjükjü...« tönen. Beim gibt es eine kürzere »tjük«-Reihe, daran wird ein gedehnter, heiserer Triller wie »tjüirr« angehängt (b G2), auch wie »trriüü« oder mit stimmlosem Vorschlag »getrriiü«, auch abfallend »grriik«. Diese Triller können auch für sich allein gebracht werden. Der Triller und auch andere Lautäußerungen tragen manchmal einen tiefen Unterton. Der Gesang ist an die 500 m weit hörbar. Er ist vor allem in der Dämmerung und nachts wahrzunehmen. In beiden Geschlechtern dient er dem Anlocken eines Partners.


Rufe

Variable, quiekend-kreischend-knurrende Laute, z. B. »kriik-krok-krük« oder »kruih-kruih...« (f R4), in quiekendes »krooik...« und Knurren (g R4) übergehend, meist in Serien wiederholt und lautstark. Dabei können zwei Partner beteiligt sein. Varianten sind »piuitt«, »quiik«, »pii« oder gereiht kurze »kib-kib-kib...«. Mancher Ruf hört sich so an, »als werde ein Schwein abgestochen«, z. B. »krrschrije« (c R1). Erregungsrufe werden manchmal von beiden Partnern im Duett vorgetragen. Bei Störung am Nest ertönt beißend scharf »pchii...« (d R2), auch etwas trillernd »krrie«. und rufen u. U. verschieden, auch zusammen. Der Bettelruf der Jungen ist ein helles »tjie« oder »psije« (e R3), z. T. auch heiser »chiije«, wohl dann in beginnendem Stimmbruch.


Verwechslungsmöglichkeit

Die Vögel sind selten zu sehen, aber die Lautäußerungen verraten ihre Anwesenheit und sind unverkennbar.