Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Turdidae – Drosseln

379 Ringdrossel

Turdus torquatus

E Ring Ouzel
F Merle à plastron

vogel

Kennzeichen

Gew. 140 g. Die Ringdrossel ist amselähnlich, aber mit horizontalem weißlichem Halbmondfleck auf der Brust. Besonders im Herbst und Winter wirkt das Gefieder bei den mitteleuropäischen Vögeln (T. t. alpestris) durch helle Federsäume schuppig. Im zusammengelegten Armflügel bildet sich ein helles Feld ab. Skandinavische Vögel gehören einer eigenen Unterart (T. t. torquatus) an, bei der die Schuppenzeichnung des Gefieders weniger stark ausgebildet ist. Diese treten als Herbst- und späte Frühjahrsdurchzügler im (März-) Mai auch in Mitteleuropa auf. Zur Brutzeit sind die Vögel territorial, zur Zugzeit tun sie sich häufig zu kleinen Trupps zusammen. Der Flug ist geradlinig und eleganter als bei der Amsel.


Verbreitung und Lebensraum

Diese Drossel ist als Sommervogel in zwei Unterarten in den Hoch- und höheren Mittelgebirgen Europas einschließlich von Teilen der Britischen Inseln, Norwegens und des Kaukasusgebiets verbreitet. Neuerdings werden sie vermehrt als Brutvögel auch in deutschen Mittelgebirgen wie Harz und Rhön sowie in Belgien und in der Bretagne festgestellt. Sie überwintern im Mittelmeergebiet. Im Brutgebiet bewohnen sie lichte Nadelwälder an der Baumgrenze und die Krummholzzone der Alpen, zur Nahrungssuche suchen sie außerdem im Sommer steinige alpine Matten mit Beeren tragenden Zwergsträuchern auf. Im Norden trifft man sie im Fjäll, in Mooren und Wacholderheiden.


Gesang

Die kurzen geflöteten Strophen erinnern in ihrem einfachen Aufbau an die der Singdrossel, in ihrem Klangcharakter eher an Misteldrossel und Amsel. Darin werden Elementgruppen oder zusammengesetzte Einzelelemente rhythmisch wiederholt, z. B. »dülü-dülü« (a G1), »derü-derü-derü«, »drüd-drüd-drüd«, »türr-türr-türr«, »tlick-tlick-tlick« (b G1). Jedes verfügt über mehrere Strophentypen. Der Gesang wird von erhöhter Warte aus vorgetragen, z. B. einer Fichtenspitze. Ähnlich wie bei der Singdrossel beobachtet man auch ein Subsong-ähnliches hohes Zwitschern, vermischt mit leisem Schackern und Übergang zu kräftigen Gesangsmotiven.


Rufe

Bei Störung äußern sie im Abflug oft wiederholt und bei höherer Intensität schnell gereiht ein hartes »tschik«, »tik...« oder »tak...« (c R1), viel härter und tonloser als bei den verwandten Drosselarten, eher mit den entsprechenden Rufen von Blaumerle und Steinrötel zu vergleichen. Bei großer Erregung, etwa bei Störung am Nest, erfolgt drosseltypisches Zetern »tsek-tsek…« (d R1). Im Flug rufen sie »tschwierr« oder »ssierk«, gelegentlich weich »irig«. Ein hohes gezogenes »siii« dient als Luftfeindalarmruf ähnlich wie bei der Amsel. Flügge Jungvögel rufen harte blecherne Bettel- und Standortlaute wie "tschr-tr", denen noch normale Alarmrufe folgen können R2. Außerdem gibt es weitere unauffällige Rufe.


Verwechslungsmöglichkeit

Der Gesang ist amselartig in der Klangfarbe und Tonhöhe, aber ausgesprochen einfach im Aufbau.