Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Passeridae – Sperlinge

421 Schneesperling

Montifringilla nivalis

E Snowfinch
F Niverolle alpine

vogel

Kennzeichen

Gew. 38 g. Er ist ein finkenähnlicher Sperlingsverwandter, der früher Schneefink genannt und zu den Finken gerechnet wurde. Er ist ein Vogel des Hochgebirges. Das im Prachtkleid ist am grauen Kopf, braunen Rücken, schwarzer Kehle und ebensolchem Schnabel zu erkennen. Die Unterseite ist hell, der Schwanz weiß mit dunkler Mitte, die Flügel weiß mit schwarzen Handschwingen (ähnlich der Schneeammer; diese hat jedoch einen hellen Kopf und eine helle Kehle). Der Vogel zuckt häufig mit dem Schwanz. Er brütet bevorzugt kolonieweise, nimmt auch Nistkästen an. Er lebt sowohl innerhalb wie außerhalb der Brutzeit meist gesellig.


Verbreitung und Lebensraum

Er ist Jahresvogel in den Gebirgen Europas: Pyrenäen, Alpen, Abruzzen, Balkangebirge; dazu kommen Kleinasien und die asiatischen Hochgebirge. Er bewohnt felsige Gebirgslandschaften, regelmäßig auch hochgelegene Ortschaften und Bauten. Er weicht im Winter talwärts aus, übernachtet dann aber auch teils in windgeschützten Spalten in hochgelegenen steilen Felswänden.


Gesang

Sperlingsartig tschilpende Laute verschiedener Klangfarbe werden in langsamem Rhythmus und mit sich ähnlich wiederholenden Motiven kontinuierlich aneinandergereiht (a G1), z. B. »twi- tju-twi-tju...« oder »zü-ti-wi-tju-ti-wi-tju...«. Am Strophenbeginn stehen oft »tsi«-Rufe, in abgewandelter Form auch im Stropheninnern. Dort sind gelegentlich auch schnarrende »trr«-Elemente oder rufartige »gi-gi-gi...«-Serien auffällig. Auch andere Rufformen werden verwendet. Der Gesang variiert in seiner Komplexität stark zwischen den Individuen. Es wird auch geografische Variabilität (Dialektbildung) beobachtet. Der Gesang wird von einem Sitzplatz aus oder recht häufig im schwebenden Singflug nahe dem Nistplatz vorgetragen. Das markiert sein Territorium in großen Achterschleifen. Vor der Begattung zeigt es Kreisflug mit Gesang. Der leise plaudernde Jugendgesang (beide Geschlechter) und der Herbstgesang der sind variabler als der Vollgesang.


Rufe

Bei Sozialkontakt, auch zu Beginn des Gesangs, hört man ein unreines »tsi« oder »zjih«. Ein quäkender Ruf »zjä« (b R1) bei Flugintention ist ähnlich einem Ruf des Bergfinken. Bei Störung am Nest oder extremer Erregung äußern sie Rufe aus geräuschhaften Kurzelementen wie »prrt« oder länger »prtititit...« (e, d R2), die etwas den »gürr«-Rufen der Haubenmeise ähneln, besonders wenn die hohen »tsi«-Rufe vorausgehen. Vereinzelt hört man auch ein absteigendes »psiu« (f). Bei Aggression gegenüber Artgenossen und Artfremden erklingt ein hohes Zischen wie »psss pss...«. Fast flügge Nestlinge rufen beim Betteln laute »zizizi...« (c R1), sonst bringen sie ein heiseres »psib« oder »pix« hervor R1.


Instrumentallaute

Ein deutliches Fluggeräusch ist besonders beim Abflug zu hören.