Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Passeridae – Sperlinge

420 Steinsperling

Petronia petronia

E Rock Sparrow
F Moineau Soulcie

vogel

Kennzeichen

Gew. 33 g. Der Vogel wirkt wie ein kurzschwänziges Haussperlings-, ist aber insgesamt heller, mit leicht gestreifter Unterseite und kräftigerem, rahmfarbenem Überaugenstreif. Dazu kommt ein heller Scheitelstreif, beidseitig eingerahmt von dunklen Scheitelseitenstreifen. Die weißen Flecke an der Spitze der Steuerfedern werden beim Landen sichtbar. Ein gelber Kehlfleck des Altvogels tritt beim Rufen und Singen hervor, ist aber auch dann oft nur aus der Nähe zu erkennen. Die Vögel sind gesellig. Die Fortbewegung am Boden geht nicht hüpfend wie bei den anderen Sperlingen, sondern pieperartig laufend vor sich. Der Flug ist schnurrend und verläuft in flachen Bögen.


Verbreitung und Lebensraum

Er ist als Jahresvogel im Mittelmeergebiet und von dort über Kleinasien weiter ostwärts verbreitet. Als Wärme liebende Art bewohnt er trockene Felshänge und Ruinen, teils auch Kulturland. Früher war er auch in Mitteleuropa an Burgen in milden Klimagebieten Brutvogel (z. B. Südbaden, Franken und Thüringen), ist im Laufe des 20. Jahrhunderts jedoch ausgestorben. Ein Wiederansiedlungsversuch im Rheinland war erfolglos. Der Steinsperling kommt teilweise im gleichen Lebensraum wie der Haussperling vor. Er besiedelt Höhen bis über 2000 m und tritt als sozialer Koloniebrüter an Gebäuden und Felswänden auf. Die Brutplätze werden aber z. T. im Winter geräumt. Die Vögel finden sich dann in größeren Gruppen im Kulturland zusammen.


Gesang

Er besteht aus einer Folge von zusammengesetzten, nasal hochgezogenen Elementen, deren jedes das Rufelement »bäi« enthält: »bäidlid« (a G1) oder »bäidilid«. Diese Motive erinnern an Alarmrufe des Stieglitz. Wie bei den Rufen kommt der nasale Klang durch die zahlreichen, im Sonagramm sichtbaren harmonischen Bänder zustande, wobei zwei Serien mit nicht ganz parallelem Verlauf beteiligt sind. Zwei abwechselnd singende Individuen klingen etwas verschieden G2. Nordafrikanische Vögel sollen sich im Klang ein wenig von den europäischen unterscheiden. Der Gesang wird meist von einem Sitzplatz nahe der Nisthöhle vorgetragen. Die Vögel lassen sich in ihrem Revier leichter nach den Lautäußerungen auffinden als nach den unauffälligen Gefiedermerkmalen. Während der Vogel die Lautäußerung hervorbringt, öffnet sich das Gefieder am Vorderhals, sodass der gelbe, normalerweise verdeckte Fleck kurzzeitig sichtbar wird.


Rufe

Charakteristischer Ruf ist ein nasales, hochgezogenes »bäi« oder »bäije« (d), welches vielfach wiederholt wird, bei großer Erregung auch in schneller Reihung (evtl. identisch mit Gesang, s. o.). Daneben gibt es Rufe wie »wäd« (Flugruf, b R1), »dlü«, »tschli« (c) oder ein explosives »witt«, dazu verschiedene Rufkombinationen (f). Bei Störung in Nestnähe zetern sie schnell schnarrend »psi-tetetet« (e), »dedede...« oder »rrr...«.