417 Haussperling
Passer domesticusVogel des Jahres 2002
E House Sparrow
F Moineau domestique
Kennzeichen
Gew. 30 g. Der Spatz, wie der Haussperling auch genannt wird, ist ein unauffällig gefärbter, häufiger und sehr geselliger Kulturfolger. Das ist durch einen grauen, beidseitig braun eingefassten Scheitel, braunen Nacken und helle Wangen sowie einen dunklen Kehl- und Brustlatz gekennzeichnet. Die Größe des Latzes gibt Auskunft über Kondition und Rangposition des . Der Rücken ist braun gestrichelt, die Unterseite hellgrau. Im Flügel leuchtet ein kleines weißes Flügelabzeichen. und Junge sind viel schlichter gefärbt, trüb graubraun mit hellem Überaugenstreif. In Italien und auf Korsika wird der Haussperling durch den Italiensperling P. italiae [417a] vertreten. Sperlinge gehen meist gemeinschaftlich auf Nahrungssuche, was ihnen größere Sicherheit vor Beutegreifern verschafft. Im Mittelmeergebiet beobachtet man abendliche Versammlungen am Gemeinschafts-Schlafplatz.
Verbreitung und Lebensraum
Der Haussperling ist Jahresvogel in ganz Europa mit Ausnahme des äußersten Nordens. Er ist in weiten Teilen der Welt künstlich angesiedelt worden. Er lebt fast ausschließlich in und bei bewohnten menschlichen Ansiedlungen. Hier baut er unordentliche, überdachte Nester in Höhlungen, selten auch frei im Geäst von Bäumen.
Gesang
Der »Nestruf« des ist das bekannte, rhythmisch und anhaltend wiederholte »tschilp« (a G1, b), etwa jede s einmal, bei Erregung häufiger zu hören. Es wird nur vom in der Nähe des Niststandorts vorgebracht. Bei erregtem Balzgesang folgen variablere Elemente in schneller Folge, etwa wie »tschillip«, »tschipp« oder »tsepp«. Dabei hängen die vibrierenden FIügel etwas herab, der Schwanz wird gestelzt und der Kehlfleck demonstriert. Bei der Balz beteiligen sich oft mehrere der Vögel und es kommt zu lautstarken Jagereien.
Rufe
Das Rufrepertoire ist umfangreich und vielgestaltig. Im Flug rufen sie »tschuip«, »dschlui« oder »tschia«, auf der ersten Silbe betont. Daneben gibt es auch ein weiches »wäd...«. Bei Erregung bringen sie eine durchdringend laute Rufreihe wie »dsche-dsche...«, »tschiu« o. ä. (b R1) hervor, auch »tschi...dsche« (c R1), »wigwig« (d R2) oder schnell zeternd »tetetet...« (c R1). Bei Auftauchen eines Flugfeindes erklingt ein körniges, verhaltenes »djürr«, »krüü« oder »tschirr« (e R3). Reintonige Rufreihen wie »dü-dü...« erklingen häufig in der Brutkolonie. In (d R2) ist auch das Zetern hörbar.
Instrumentallaute
Flügelburren ist besonders bei Abflug und Landung zu hören, Schnabelknappen ertönt bei Aggression.
Verwechslungsmöglichkeit
Das Tschilpen des Feldsperlings [419] klingt ähnlich, aber hölzerner. Das Tschilpen von Italiensperling [417a] und Weidensperling [418] ist nicht oder kaum von dem des Haussperlings unterscheidbar.
Familie Passeridae – Sperlinge
- 417 Haussperling
- 417a Italiensperling
- 418 Weidensperling
- 419 Feldsperling
- 420 Steinsperling
- 421 Schneesperling