Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Hirundinidae – Schwalben

309 Rauchschwalbe

Hirundo rustica
Vogel des Jahres 1979

E Barn Swallow
F Hirondelle rustique

vogel

Kennzeichen

Gew. 19 g. Die elegant fliegende Schwalbe zeichnet sich durch eine schwarze, blau-metallisch glänzende Oberseite und stark verlängerte äußere Steuerfedern mit einer weißen Fleckenreihe aus. Stirn und Kehle sind braunrot, der Kehlfleck wirkt auf die Ferne dunkel. Darunter liegt ein braunes Kropfband. Der Bauch ist individuell und geografisch variierend weißlich, rahmfarben oder brandrot. Die Jungvögel sind matt gefärbt und haben anstelle der Schwanzspieße einen tief gegabelten Schwanz. Der Flug ist elegant, ohne abruptes Aufsteilen, mit geringerer Flügelschlagfrequenz als bei der Mehlschwalbe. Die Vögel fliegen oft bodennah, häufig am Wasser. Sie sind gesellig.


Verbreitung und Lebensraum

Sie sind als brutortstreue Sommervögel in ganz Europa mit Ausnahme des äußersten Nordens verbreitet. Sie bewohnen auch weite Teile Asiens und Nordamerikas. In Mitteleuropa verläuft eine Zugscheide, an der sich Ostzieher und Westzieher trennen. Als Brutvögel sind sie fast ausschließlich Kulturfolger. Sie bauen die nach oben offenen Nester innerhalb von Stallungen und anderen Gebäuden auf einer Unterlage, sehr selten in Höhlen. Sie fangen im offenen Gelände fliegende Insekten und anderes Luftplankton, auch gern am Wasser. Im Spätsommer versammeln sie sich abends an Gemeinschafts-Schlafplätzen.


Gesang

Der Gesang besteht in einem melodischen raschen Zwitschern mit vielen welschenden, obertonreichen Elementen. Die Strophe variiert in der Länge, sie endet mit einem gezogenen, hellen Schnurren, wobei der Schnabel weit geöffnet wird (a G1, d G2). Er wird oft im Sitzen nahe dem Brutplatz, nicht selten auch im Flug vorgetragen. Die Intervalle zwischen den Strophen sind vielfach sehr kurz, diese können auch unmittelbar aneinander anschließen. Einen leisen Zwitschergesang (Subsong) ohne Schnurren hört man auch vom und den Jungen. Auch gruppenweiser Chorgesang ist bekannt.


Rufe

Häufiger Normal- und Flugruf ist ein einfaches, zwei- oder mehrsilbiges »wid-wid«. Auch bettelnde Jungvögel rufen anhaltend »wit« und »wüit« (b R1), vor der Fütterung sehr schnell gereiht und intensiviert wie »dsched-dsched...«. Bei Störung durch Flug- oder Bodenfeinde rufen die Vögel ein spitzes wiederholtes »zi-witt« oder »dschidschid...« (c R2), bei einer Eule auch schnell gereiht im Flug R3, bei schwächerer Erregung gedämpft wie »dschrlit«, bei kämpferischer Auseinandersetzung hell zeternd »witt tititititi«.


Instrumentallaute

Beim Sichschütteln im Flug bzw. bei scharfen Wendungen werden dumpfe Fluggeräusche erzeugt. Beim Beutefang ist auf geringe Entfernung Schnabelknappen hörbar.