Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Hirundinidae – Schwalben

307 Uferschwalbe

Riparia riparia
Vogel des Jahres 1983

E Sand Martin
F Hirondelle de rivage

vogel

Kennzeichen

Gew. 13 g. Dieser kleinen, kurzschwänzigen Schwalbe fehlen die weißen Abzeichen im Schwanz oder am Bürzel, wie sie bei anderen Schwalben vorhanden sind. Die Oberseite ist mattbraun, die Unterseite weiß mit braunem Brustband. Als gesellige Koloniebrüterin bewohnt sie selbstgegrabene Höhlen in steilen sandigen oder lehmigen Flussufern, Sandgruben usw., auch abseits von Gewässern.


Verbreitung und Lebensraum

Als Sommervogel ist sie in ganz Europa mit Ausnahme des äußersten Nordens verbreitet, darüber hinaus in weiten Teilen Asiens sowie Nordamerikas. Die Vorkommen konzentrieren sich lokal, je nach Vorhandensein von Brutmöglichkeiten. Die Vögel erbeuten fliegende Insekten und anderes Luftplankton, bevorzugt über der Wasseroberfläche. Sie sammeln sich im Herbst gemeinsam mit Rauchschwalben an Gemeinschafts-Schlafplätzen im Schilf und im Gebüsch, meist nahe am Wasser.


Gesang

Der Gesang ist wenig auffällig: ein kurzes welschendes Schwätzen in Form einer etwa 2 s dauernden Phrase, teilweise rhythmisiert aus schnellen gestoßenen Elementfolgen zu Beginn und mit abschließendem Triller (a G1). Er wird zu Beginn der Brutzeit an der Nisthöhle präsentiert. Er entspricht im Wesentlichen einer Folge von Flugrufen. Beide Geschlechter singen, während der Paarbildung mitunter im Wechsel. Das hat einen etwas abweichenden Gesang. Allgemein dürfte er der Markierung der Bruthöhle gegenüber sich annähernden oder vorbeifliegenden Artgenossen dienen. Kurze Strophen sind auch vom fliegenden Vogel in der Kolonie zu hören.


Rufe

Häufigster Ruf ist ein reibendes »tschrd« (a) oder »tschr« (b R1), nicht so trillernd wie der entsprechende Ruf der Mehlschwalbe. Dabei bestehen individuelle Unterschiede, die von Jungvögeln und Partnern erkannt werden. Auch die Rufe der Jungvögel sind ab dem 16. Tag individuell verschieden, sodass die Alten sie daran erkennen können. Bei Störung wird ein spitzes »zier« (b R1) oder »zriip« ausgelöst. Bei aggressiven Auseinandersetzungen mit Artgenossen kommt ein gereihtes nasales »dschäd« oder »dsäd« (c R2) zur Geltung. Diese Rufe sind u. a. dann zu hören, wenn sich die Vögel zum Abzug auf Leitungsdrähten sammeln und ein hinzukommendes Individuum sich in die auf Individualdistanz sitzende Reihe hineindrängt.


Verwechslungsmöglichkeit

Die ebenfalls braun gefärbten Felsenschwalben [308] sind weniger sozial und haben kurze, nicht reibend klingende Rufe.