Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Sittidae – Kleiber

368 Felsenkleiber

Sitta neumayer

E Rock Nuthatch
F Sittelle des rochers

vogel

Kennzeichen

Gew. 34 g. Der Felsenkleiber wirkt kräftiger als unser Kleiber. Bei allgemein blasser Färbung ist die Unterseite weißlich, die Flanken und Unterschwanzdecken sind blass braun. Dem Schwanz fehlen die hellen Abzeichen des Kleibers. Felsenkleiber sind nahe verwandt mit dem asiatischen Klippenkleiber (S. tephronata). Sie klettern nicht kopfabwärts, wie es auch der Klippenkleiber nicht tut.


Verbreitung und Lebensraum

Er kommt als Jahresvogel in Europa nur auf dem Balkan vor, an der nördlichen Adria beginnend. Daran schließt sich das südliche Kleinasien bis Irak und Iran an. Er bewohnt Felswände, Schluchten und Steilküsten, hält sich auch hin und wieder in felsnahen Olivenhainen und ähnlichen Lebensräumen auf. Im Unterschied zu anderen verwandten Arten bauen sie frei hängende, vor Regen geschützte Nester aus Lehm und anderem Material mit röhrenartig verlängertem Eingang, an Felswänden und unter Überhängen.


Gesang

Der Vogel ist häufig zu hören und stimmgewaltig. Der Gesang ist sehr variationsreich. Er besteht im einfachsten Fall aus klar abgegrenzten kurzen und stereotyp wiederholten Strophen, oft hart wie »tjütjütjü...« (a G1). Daneben gibt es Strophen aus alternierenden Elementen wie »tju-dij-tju-dij...«, »zü-wi-zü-wi...« oder »didlü-didlü...« (b G2). Andere Strophen können bis zu 8 s dauern, sie beginnen oft mit hohen Kurzlauten wie »ititit...«, die dann bei absinkender Tonhöhe in Folgen von lauten Pfeifelementen wie »tuit tuit...« übergehen. Der Strophenbeginn kann die Form eines mehrere Sekunden dauernden, abfallenden Trillers annehmen. Die Strophen können sich dann in ihrem Verlauf verlangsamen, am Schluss stehen Einzellaute. Da die Trillerstrophen bei allgemeiner Erregung auftreten, kann man sie funktionell auch als Ruffolgen auffassen. Die Abgrenzung zwischen Rufen, Ruffolgen, Rufgesang und Gesang ist beim Felsenkleiber ebenso wie bei anderen Kleiberarten nicht immer leicht zu treffen. Gesang und andere Lautäußerungen des Felsenkleibers werden oft von Spottsängern, wie z. B. dem Rotkopfwürger, oder auch im Subsong von Grasmücken nachgeahmt.


Rufe

Bei Störung äußern sie ein gedehntes, breites und wiederholtes »piäd«, »wääd« (c R1, e R3) oder »krijee...« (d R2). Diese Erregungsrufe sind ähnlich wie beim Korsen- und beim Türkenkleiber entwickelt. Sie werden schon bei geringer Alarmierung ausgelöst und sind oft mit anderen Rufen verbunden. Daneben gibt es gereihte »pt«- oder »pit«-Rufe (e R3, am Ende Übergang zu Gesang) und ähnliches, auch schnell und scharf trillernd »trirr-pititit«.