089 Graureiher
Ardea cinerea E Grey Heron
F Héron cendré
Kennzeichen
Gew. 1600 g. Dieser große graue Schreitvogel zeichnet sich im Alterskleid durch einen hellen Schnabel, schwarze Kopflängsstreifen, verlängerte Zierfedern am Hinterkopf und schwarze Abzeichen am Vorderhals und Flügelbug aus. Die Jungvögel sind überwiegend grau und weniger kontrastreich, auch noch im zweiten Winter. Im Flug wird wie bei anderen Reihern der Hals eingezogen und eng S-förmig gehalten; vor der Landung wird er ausgestreckt. Die Flügel sind im Flug nach oben gewölbt, die Flügelschläge meist flach, der Flug langsam rudernd, die Beine lang ausgestreckt. Ein weißer Bugfleck am Flügel ist im Flug auch von vorn sichtbar. Im Gegensatz zu Kranichen ist der Graureiher Einzelgänger und Lauerjäger am Wasser oder im Grünland.
Verbreitung und Lebensraum
Graureiher sind Teilzieher in weiten Teilen Europas und Asiens, lokal auch in Afrika. In Europa sind sie von Westeuropa bis Skandinavien verbreitet, sie fehlen in Teilen des Mittelmeergebiets. Sie bewohnen die Uferzonen aller Binnengewässer, halten sich aber auch auf Ackerland und Wiesen auf. Sie brüten kolonieweise, meist auf hohen Bäumen, seltener im Schilf. Sie sind durch Verfolgung stark gefährdet. Die Bestände sind nur durch konsequenten Schutz zu erhalten.
Stimme
Der am häufigsten zu hörende Flugruf (auch während des häufig nachts stattfindenden Zuges) ist ein hartes und schrilles »kraai« (b R2), »kraik« (c) oder »kräick«, einsilbig, in größeren Abständen. Beim Landen im Nahrungsgebiet folgen gereihte Flugrufe in sich abschwächender Form (c R3). In der Kolonie äußern sie vielfältige gurgelnde und kreischende Rufe, besonders bei der Begrüßung am Horst, wie etwa »grak grau...« (a R1). Die Vögel drohen mit langgedehntem, tiefem »gooo...«, bei Erregung gestoßen »go-go-go«. Bei Abwehr hassender Vögel rufen sie kurz »kok« oder »arr-ak«, bei Erregung, auch im Flug anhaltend heiser »rää-rää...« oder »schah« bzw. »kwau«, besonders bei territorialer Aggression R5. Nestjunge betteln mit endlosem rhythmischem Keckern wie »kek-kek-kek... «, auch wohl altersabhängig in der Stimmfärbung nach »kok« und »kak«, oder »kwed-det-det...« und »bit bit bit...« (d R4). Gegen Störung am Horst wehren sie sich mit Schnabelstößen und kurzen harten Rufen »räck«.
Instrumentallaute
Gelegentliches Schnabelklappern ist belegt.
Verwechslungsmöglichkeit
Der Purpurreiher [090] hat eine ähnliche Größe und auch ein gemustertes Gefieder; auch die Flugrufe sind ähnlich. Mit dem vollständig weißen und noch etwas größeren Silberreiher [088] scheidet eine Verwechslung aus.
Familie Ardeidae – Reiher
- 083 Rohrdommel
- 084 Zwergdommel
- 085 Nachtreiher
- 086 Rallenreiher
- 087 Kuhreiher
- 088 Silberreiher
- 089 Graureiher
- 090 Purpurreiher
- 091 Seidenreiher