065 Haubentaucher
Podiceps cristatusVogel des Jahres 2001
B Great Crested Grebe
F Grèbe huppé
Kennzeichen
Gew. 1000 g. Der größte Lappentaucher, etwa so groß wie eine Stockente, ist gleichwohl kleiner als die Seetaucher. Im Prachtkleid ist er durch den zweigeteilten Schopf und den rostbraunschwarzen Backenbart unverkennbar. lm Schlichtkleid fehlt der Kopfschmuck. Er wirkt dann recht hell und hat einen hellen Überaugenstreif. Die Jungvögel sind noch bis über den ersten Herbst hin an dunklen Längsstreifen an der Kopfseite zu erkennen. lm Flug leuchtet ein ausgedehntes weißes Armflügelfeld auf; die Schulter ist ebenfalls weiß bis zum Flügelbug. Zur Fortpflanzungszeit territorial, treten die Vögel sonst einzeln, in kleinen Gruppen oder lockeren Verbänden auf. Das Balzverhalten ist vielgestaltig und hoch ritualisiert.
Verbreitung und Lebensraum
Als Zug- und Strichvogel brütet er lokal in Süd-, Mittel- und dem südlichen Nordeuropa sowie weithin durch Mittelasien. Er bewohnt im Sommer kühle, am Ufer bewachsene Süß- oder Brackwasserseen, vielfach auch künstliche Seen. Er konkurriert auf kleineren Gewässern teils mit dem Rothalstaucher. Im Winter sind die Vögel mehr im Küstenbereich zu finden. Hier werden die Bestände durch Stellnetzfischerei dezimiert.
Stimme
Die Altvögel zur Brutzeit und die Jungen sind ruffreudig. Die Stimme ist vielfältig. Auffallend ist ein hartes lautes »rra rra...« oder »karrrr« (d R3), krähenartig sonor und weit klingend, auf die Ferne wie »groh« oder »grah«. Der Vogel wird deshalb z. B. am Dümmer (NDS) als »Dümmerkrähe« bezeichnet. Dieser Ruf tritt als Einzelruf oder in Serien von bis zu sechs Rufen auf, in aggressiven Situationen oder beim Imponieren. Die Altvögel verfügen darüber hinaus über ein Repertoire von etwa zehn verschiedenen Lautäußerungen, bei und weitgehend gleich. Gegenüber dem Partner wird ein lautes »gö gö...« oder härter »köck köck...« eingesetzt. Bei der Kopfschüttelzeremonie in der Balz kommt gereihtes »ktik...« vor, häufig im Duett beider Partner (a G1). Beim Drohen erklingen ein gedehntes »aäa« und einige weitere Rufe. Der Alarmruf ist ein hartes kurzes wiederholtes »tak« (c R2). Jungvögel, selbst wenn sie ausgewachsen sind, betteln unaufhörlich und schrill »wilip wip wip...« (b R1), »plie...« und ähnlich, z. B. auch wie »bili bili«, solange sie noch nicht selbständig Beute fangen können. Weiter wird für sie ein »zip zip zii«, auch gereiht »zizizizi« beschrieben. In diesem Rahmen verfügen sie auch über einen langgezogenen Futterruf.
Instrumentallaute
Ein aus größerer Höhe landend anfliegender Vogel erzeugt starken, hohl sausenden Flugschall. Bei der Flucht vor Unterwasserfeinden und bei Aggression läuft der Haubentaucher geräuschhaft über die Wasseroberfläche hin.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Stimme ist ganz anders als bei Seetauchern. Im Flugbild fallen weiße Armflügelfelder auf. Im Prachtkleid ist der Kopfschmuck unverkennbar.