Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Sturnidae – Stare

376 Rosenstar

Sturnus roseus

E Rosy Starling
F Étourneau roselin

vogel

Kennzeichen

Gew. 72 g. In Größe, Gestalt und Verhalten ist er dem Star ähnlich, aber abweichend gefärbt: Rumpf im Alterskleid blass-rosa, Kopf, Hals, Schwanz und Flügel schwarz. Die Federn des Hinterkopfs sind zu einer Haube verlängert, die aber in normaler Haltung kaum zur Geltung kommt. Der Schnabel ist gelb. Das ist weniger kontrastreich. Die Jungvögel sind bräunlich wie ein junger Star, aber in der Grundfärbung deutlich heller; sie haben hellbräunliche Beine und einen gelblichen Schnabel; die Haube fehlt noch. Die Vögel sind sehr gesellig. Sie treten meist in Trupps oder sogar riesigen Schwärmen auf, die im Gegenlicht nicht ohne Weiteres von Staren zu unterscheiden sind. Die Gemeinschafts-Schlafplätze liegen nicht im Schilf, wie oft beim Star, sondern im Gebüsch.


Verbreitung und Lebensraum

Er ist ein unregelmäßig und dann teils massenweise auftretender Sommervogel in Südosteuropa, westlich bis Ungarn, zuweilen in Italien und Dalmatien, ostwärts über Kleinasien bis Persien, Turkestan und Südrussland. Er überwintert in Indien. Als Brutgebiet bewohnen die Vögel offenes Gelände wie Steppen, wo sie sich vorzugsweise von Wanderheuschrecken, aber auch von saftigen Früchten wie Weinbeeren ernähren. Als Höhlenbrüter nutzen sie steile Erdwände, auch ebenen Boden und Steinhaufen, die z. T. eigens vom Menschen für diesen Zweck errichtet werden. Zeitpunkt und Ort der Brut werden weitgehend vom Angebot an Heuschrecken bestimmt. In Mittel- und Westeuropa ist die Art Ausnahmegast.


Gesang

Der Gesang ist ein strophiges oder kontinuierliches, teils verhaltenes Schwätzen mit überwiegend rauen, ratternden Anteilen in schneller Elementfolge (a G1, b G2). Er ist variantenärmer und weniger wohlklingend als der Starengesang. Schrill kreischende Elemente sind eingefügt. Ob der Rosenstar wie die anderen europäischen Stare in den Gesang Fremdimitationen aufnimmt, ist nicht bekannt. Auch die singen, jedoch seltener und kürzer. Ein Abendchor kann am gemeinsamen Schlafplatz im Winter vernommen werden.


Rufe

Selten sind einzelne, meist Gruppen von rauen Rufen wie »dräh...«, »de-tschä-tschä«, »zirrp«, »tschrep-tschrep« und »dä-tschi-tschi« zu hören. Daneben werden Rufe wie »kri-tisch«, »switt-hurvitt«, »dschä...«, »dschrä...«, eilig gereiht »dschri...«, gedehnt »tschii...« u. ä. aufgeführt. Im Abflug rufen sie starenartig (c R1).


Instrumentallaute

Nicht bekannt. Fluggeräusche sind wohl wie beim Star. Trupps fliegen mit kräftigem Rauschen.



 

Familie Sturnidae – Stare