Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Sturnidae – Stare

374 Star

Sturnus vulgaris

E Starling
F Étourneau sansonnet

vogel

Kennzeichen

Gew. 80 g. Der Star ist ein knapp amselgroßer, gedrungen gebauter Singvogel mit dunklem Gefieder. Im Herbst und Winter beherrscht eine helle Fleckung das Federkleid (Perlstar), die sich zum Frühjahr hin abnutzt, sodass grünvioletter Gefiederglanz hervortritt (Glanzstar). Der Schnabel ist im Winter dunkel, im Frühjahr gelb; beim ist die Basis des Unterschnabels blaugrau. Der Jungvogel ist fahlbraun mit heller Kehle, er mausert schon im ersten Kalenderjahr ins Alterskleid. Die Fortbewegung am Boden geschieht vorwiegend laufend, begleitet von synchronem, ständigem Kopfnicken. Stare sind sehr gesellige Koloniebrüter. Außerhalb der Brutzeit suchen sie gemeinschaftliche Schlafplätze auf, die sich zu abendlichen Massenversammlungen entwickeln können, teils in Stadtzentren. Die Flugtrupps vollführen exakt koordinierte Flugmanöver mit Verdichtungen, sie sparen Vakuolen um einfliegende Greifvögel aus, die in der Masse der Vögel kaum eine Chance zum Beutegreifen finden.


Verbreitung und Lebensraum

Der Star ist ein häufiger Teilzieher in Mittel- und Nordeuropa sowie dem westlichen Asien. In anderen Teilen der Welt ist er eingeführt. Er lebt vielfach als Kulturfolger. Dabei bewohnt er alte Baumbestände mit Bruthöhlen, auch künstliche Nistkästen und Gebäude. Die Nahrungssuche findet oft gemeinschaftlich und abseits der Brutstätten statt, vor allem auf Wiesen und Weiden.


Gesang

Der Reviergesang (a G1, b G1) besteht aus langen vierteiligen Strophen: (1) Am Anfang steht häufig ein populationstypisches absinkendes Pfeifelement wie »dssie«, bis 2 s lang. (2) Darauf folgt ein vielfältiges, kontinuierliches Schwätzen, mit scharfen und gedehnten Rätschlauten untermischt, es klingt oft bauchrednerisch, enthält auch viele gute Imitationen fremder Vogelstimmen, z. B. von Pirol, Rebhuhn, Mäusebussard oder Elster (a G1); daneben gibt es zweistimmige, gequetscht bis scharf klingende Elemente, auch Geräusche. (3) Dieser Teil umfasst knackende und ratternde Partien, nicht sehr laut. (4) In der Endphase (b G1) werden laute, schrille Motive, oft mit gesträubtem Gefieder, abgestellten flatternden Flügeln und weit geöffnetem Schnabel vorgetragen, letzteres besonders dann, wenn ein Rivale vorbeifliegt. Die Imitationsleistung eines Sängers zeigt sich auch in der Aufnahme G2, worin nacheinander folgende Fremdvorbilder zu erkennen sind: Wacholderdrossel, Haushuhn, Buchfink Flugruf, Graureiher Flugruf. Am Schluss folgen Starenrufe. Der Wartengesang wird häufig von einem Dachgiebel, einer Antenne, einer Dachrinne oder vom Dach des Nistkastens aus, insgesamt nahe am Brutplatz vorgebracht. Einen singenden Vogel kann man manchmal auch am Boden beobachten. Die singen leiser und kürzer. Chorgesang findet in Gruppen oder ganzen Schwärmen statt, z. B. am Abend in Schlafgemeinschaften.


Rufe

Beim Auffliegen rufen sie ein gedehntes, heiseres »ärr-wrr« oder »zrrüi«. Im Kontakt klingen sie wie »squar«. Angesichts eines Flugfeindes äußern sie ein scharfes wiederholtes »wät« oder »wid«, ein aggressiver Warnruf lautet hart »krr«, auch gereiht »tektektek«. Ein gegriffener Vogel schreit gedehnt »schräi« o. ä. Bei Störung am Nest rufen sie breitbandig »staaaar« (c R1) oder scharf schnarrend »tsrrr«. Jungvögel rufen schon in der Nisthöhle (»schrö-schre«), aber auch nach Flüggewerden durchdringend »tschrr« oder »kschrsch« (d R2). Daneben gibt es weitere Rufformen.


Instrumentallaute

Beim Auffliegen erzeugen sie ein deutliches dumpfes Fluggeräusch. Große Trupps fliegen mit starkem Rauschen.


Verwechslungsmöglichkeit

Der vielgestaltige imitationsreiche Gesang kann wegen seines Klangs und seines Motivgemischs nicht mit dem von Vorbildern verwechselt werden



 

Familie Sturnidae – Stare