Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Megaluridae – Grassänger

331 Rohrschwirl

Locustella luscinioides

E Savi's Warbler
F Locustelle luscinioide

vogel

Kennzeichen

Gew. 16 g. Dieser Schwirl ist wenig größer als der Feldschwirl, aber ohne Strichelung auf dem Rücken oder der Unterseite. Der Schwanz ist gerundet keilförmig, die Unterschwanzdecken sind hell rotbraun mit kaum aufgehellten Spitzen. Der Vogel erinnert wegen der fehlenden Strichelung farblich an einen Teichrohrsänger, ist aber viel dunkler. Der Überaugenstreif ist schwach ausgeprägt und kurz. Die Fortbewegung am Untergrund geschieht wie bei den anderen Schwirlen nicht hüpfend, sondern laufend.


Verbreitung und Lebensraum

Der Rohrschwirl tritt als Sommervogel in Süd- und Mitteleuropa auf, außerdem lokal in Nordwestafrika und in Südwestasien. Er bewohnt größere reine Schilfbestände an Gewässern, nicht die Randzonen wie zuweilen der Feldschwirl. Beide können aber so nahe benachbart siedeln, dass man sie manchmal gleichzeitig singen hört.


Gesang

Er besteht aus einem kontinuierlichen Schwirren wie beim Feldschwirl, scheinbar nur auf einem Element (a G1). Bei stärkerer künstlicher Zeitdehnung sind zwei abwechselnde Elemente zu erkennen. Der Gesang wirkt tiefer (Schwerpunkttonhöhe bei 4 kHz) und mehr trillernd als der Feldschwirlgesang, die Wiederholrate der Elemente ist aber mit 48 Hz in Wirklichkeit höher als beim Feldschwirl. Die Gesangsabschnitte sind in der Regel kürzer als die des Feldschwirls, aber mindestens bis 1 min lang. Am Beginn sind aus der Nähe häufig kurze, sich unter Beschleunigung wiederholende Elemente hörbar, die an das Schnickern des Rotkehlchens erinnern, bis zu 5 s andauern und allmählich in das Schwirren überleiten: »dip dip dip dipdipdip...« oder härter »tschek tschek...«. Der Vogel singt, noch bis in den Juli hinein, exponiert von der Spitze eines Schilfhalms aus. Dabei wird der Schnabel weit geöffnet. Er reagiert heftig auf Vorspiel des arteigenen Gesangs. Kurze Schwirrformen treten in verschiedenem Kontext auf, z. B. beim Drohen oder Verleiten. Jungvögel, auch des Feldschwirls, können im August Gesangsbruchstücke singen, die vom ausgereiften Gesang abweichen und die Artansprache erschweren.


Rufe

Bei Störung ertönen »pitt«- (b R1) und »tschink«-Elemente wie bei Beginn der Gesangsstrophe, aber in unregelmäßiger Folge, in intensiver Form zu einem Schnarren gereiht. Außerdem treten einzelne oder wiederholte scharfe »zick« oder »zit« auf; sie klingen auch wie »zip...« oder »züp...«, auch schnatternd oder sich teilweise überschlagend.


Verwechslungsmöglichkeit

Der Gesang klingt im Gegensatz zu dem des Feldschwirls [329] eher trillernd als schwirrend, aber nicht wetzend wie der des Schlagschwirls [330].



 

Familie Megaluridae – Grassänger